Angeben der Schätzmethoden für Verteilungsgebundene Analyse (Rechtszensierung)

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Schätzmethode
  • Maximum-Likelihood: Die Verteilungsparameter werden durch Maximieren der Likelihood-Funktion geschätzt.
  • Kleinste Quadrate (Ausfallzeit(X) nach Rang(Y)): Die Verteilungsparameter werden durch Anpassen einer Regressionslinie an die Punkte in einem Wahrscheinlichkeitsnetz geschätzt.

Weitere Informationen zu diesen beiden Methoden finden Sie unter Schätzmethode der kleinsten Quadrate und Maximum-Likelihood-Schätzmethode.

Gemeinsame Form (Steigung-Weibull) oder Skala (1/Steigung-andere Verteilung) annehmen
Wählen Sie diese Option aus, damit die Parameter mit einem gleichen Form- oder Skalenparameter für die Verteilung geschätzt werden. Weitere Informationen über die Auswirkungen dieser Annahme auf die Schätzmethode finden Sie unter Schätzmethode der kleinsten Quadrate und Maximum-Likelihood-Schätzmethode; klicken Sie dort auf „Annehmen von gleichen Form- oder Skalenparametern für die verteilungsgebundene Analyse“.
Bayes-Analyse
Hinweis

Wenn in den Daten nur wenige oder überhaupt keine Ausfälle vorhanden sind, empfiehlt es sich, die Bayes-Analyseoptionen zu verwenden, um historische Verteilungsparameter anzugeben und Konfidenzintervalle für die Ergebnisse zu bestimmen. Weitere Informationen finden Sie unter Durchführen einer Zuverlässigkeitsanalyse mit wenigen oder überhaupt keinen Ausfällen.

Form (Steigung-Weibull) oder Skala (1/Steigung-andere Verteilung) festlegen bei
Wenn die anderen Modellkoeffizienten geschätzt werden sollen und der Form- oder Skalenparameter fest bleiben soll, geben Sie einen Wert ein, der als Form- oder Skalenparameter für alle Antwortvariablen gelten soll, oder geben Sie eine Liste von Werten entsprechend der Anzahl der Antwortvariablen ein.
Schwellenwert festlegen bei
Wenn die anderen Modellkoeffizienten geschätzt werden sollen und der Schwellenwertparameter fest bleiben soll, geben Sie einen Wert ein, der als Schwellenwertparameter für alle Variablen gelten soll, oder geben Sie eine Liste von Werten entsprechend der Anzahl der Antwortvariablen ein. Geben Sie keinen Schwellenwertparameter ein, wenn die ausgewählte Verteilung keinen aufweist. Wenn die Verteilung einen Schwellenwertparameter aufweist, Sie aber keinen Wert eingeben, wird dieser von Minitab geschätzt.
Perzentile für diese zusätzlichen Prozentsätze schätzen
Geben Sie die Prozentsätze ein, für die Perzentile geschätzt werden sollen. Ein Prozentsatz für ein Perzentil ist der Prozentsatz von Einheiten, deren Ausfall bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (Perzentil) erwartet wird. Daher muss jeder eingegebene Wert zwischen 0 und 100 liegen und den Prozentsatz der ausfallenden Einheiten angeben. n % der Beobachtungen liegen unter dem n-ten Perzentil, und (100-n) % der Beobachtungen darüber.
Wahrscheinlichkeiten für diese Zeiten (Werte) schätzen
Geben Sie eine oder mehrere Zeiten oder eine Spalte mit Zeiten ein, für die Überlebenswahrscheinlichkeiten oder kumulierte Ausfallwahrscheinlichkeiten berechnet werden sollen.
  • Überlebenswahrscheinlichkeiten schätzen: Der Anteil der Einheiten, die einen angegebenen Zeitpunkt überleben, wird geschätzt. Verwenden Sie diese Werte, um zu ermitteln, ob das Produkt die Zuverlässigkeitsanforderungen erfüllt, oder um die Zuverlässigkeit zweier oder mehrerer Produktdesigns zu vergleichen. Weitere Informationen finden Sie unter Was ist die Überlebenswahrscheinlichkeit?
  • Kumulierte Ausfallwahrscheinlichkeiten schätzen: Die Wahrscheinlichkeit, dass Einheiten vor einem bestimmten Zeitpunkt ausfallen, wird geschätzt. Die kumulierte Ausfallwahrscheinlichkeit ist 1 minus die Überlebenswahrscheinlichkeit.
Konfidenzniveau

Geben Sie ein Konfidenzniveau zwischen 0 und 100 ein. In der Regel ist ein Konfidenzniveau von 95 % gut geeignet. Ein 95%-Konfidenzniveau deutet darauf hin, dass Sie sich zu 95 % sicher sein können, dass das Intervall den tatsächlichen Parameter der Grundgesamtheit enthält. Wenn Sie beispielsweise 100 Zufallsstichproben aus der Grundgesamtheit erfasst haben, können Sie erwarten, dass Sie für ungefähr 95 Stichproben Intervalle erhalten, die den tatsächlichen Wert für den Parameter der Grundgesamtheit enthalten (wenn sämtliche Daten erfasst und analysiert werden könnten).

Ein niedrigeres Konfidenzniveau (z. B. 90 %) erzeugt ein schmaleres Konfidenzintervall und kann den benötigten Stichprobenumfang oder die erforderliche Testzeit für den Test verringern. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Konfidenzintervall den Parameter der Grundgesamtheit enthält, nimmt jedoch ab.

Ein höheres Konfidenzniveau (z. B. 99 %) steigert die Wahrscheinlichkeit, dass das Konfidenzintervall den Parameter der Grundgesamtheit enthält. Für den Test sind jedoch möglicherweise ein größerer Stichprobenumfang oder eine längere Testzeit erforderlich, wenn ein hinreichend schmales und damit aussagekräftiges Konfidenzniveau erhalten werden soll.

Konfidenzintervalle

Wählen Sie in der Dropdownliste aus, ob Minitab ein beidseitiges Konfidenzintervall (Beidseitig) oder ein einseitiges Konfidenzintervall (Untergrenze bzw. Obergrenze) anzeigen soll. Für ein einseitiges Intervall sind im Allgemeinen weniger Beobachtungen und eine kürzere Testzeit erforderlich, um die Schlussfolgerung mit statistischer Sicherheit zu ziehen. Viele Zuverlässigkeitsstandards beziehen sich auf den ungünstigsten Fall, der anhand einer Untergrenze dargestellt wird.

Hinweis

Sie können nur ein Konfidenzniveau angeben und Konfidenzintervalle berechnen, wenn Sie als Schätzmethode die Option Maximum-Likelihood auswählen.