Überlegungen zu Daten für Annahmestichprobenprüfung nach Attributen

Befolgen Sie beim Erfassen von Daten, Durchführen der Analyse und Interpretieren der Ergebnisse die folgenden Richtlinien, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse gültig sind.

Die Stichprobe muss nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden
Die zu überprüfenden Einheiten müssen zufällig ausgewählt werden, und sie sollten repräsentativ für alle Einheiten im Los sein. Dadurch kann ein zusätzlicher Aufwand entstehen, z. B. die Nummerierung der einzelnen Elemente und das Ziehen von Zufallszahlen oder das Schichten des Loses und die Stichprobenentnahmen aus jeder Schicht. Dies ist jedoch notwendig, um die Effektivität der Stichprobenentnahme zu gewährleisten.
Die Daten müssen Anzahlen von fehlerhaften Einheiten oder Fehlern sein
Jede geprüfte Einheit muss als akzeptabel oder nicht akzeptabel (fehlerhaft) eingestuft sein, oder Sie müssen in der Lage sein, die Anzahl der Fehler pro Prüfeinheit zu zählen. Wenn es sich bei Ihren Daten um Messwerte und nicht um Anzahlen von Fehlern oder fehlerhaften Einheiten handelt, müssen Sie einen Plan für die Stichprobenprüfung nach Variablen erstellen.
Einzelne Lose müssen homogen sein
Lose stellen die Grundgesamtheit der Einheiten dar, aus der die Stichprobe entnommen wird. Die Lose (Chargen) sollten homogen sein. Sie sollten in Größen verpackt und geliefert werden, die Abnehmern und Lieferanten eine gute Handhabung sowie eine einfache Auswahl von Stichproben ermöglichen. Größere Lose können im Allgemeinen kostengünstiger als eine Reihe kleiner Lose geprüft werden.
Abnehmer und Lieferant müssen Soll-Qualitätsniveaus vereinbaren
Abnehmer und Lieferant müssen die höchste Rate fehlerhafter Einheiten bzw. die höchste Fehlerrate vereinbaren, die akzeptabel ist (annehmbare Qualitätsgrenzlage, AQL). Zudem sollten sich Abnehmer und Lieferant auf die höchste Rate fehlerhafter Einheiten bzw. die höchste Fehlerrate einigen, die der Abnehmer in einem Einzellos tolerieren kann (rückzuweisende Qualitätsgrenzlage, RQL).
Die AQL beschreibt, was gemäß dem Plan für die Stichprobenprüfung akzeptiert wird, während die RQL beschreibt, was gemäß dem Plan für die Stichprobenprüfung zurückgewiesen wird. Es empfiehlt sich, einen Plan für die Stichprobenprüfung zu erstellen, gemäß dem ein bestimmtes Produktlos mit AQL in den meisten Fällen angenommen wird, während ein bestimmtes Produktlos mit RQL in den meisten Fällen zurückgewiesen wird.
Verwenden Sie die hypergeometrische Verteilung für isolierte Lose mit endlicher Größe
In der Standardeinstellung verwendet Minitab die Binomialverteilung, um Pläne für die Stichprobenprüfung zu erstellen und für Daten mit einer Gut-/Schlecht-Einstufung zu vergleichen. Um die Binomialverteilung richtig zu verwenden, nimmt Minitab an, dass die Stichprobe aus einem großen Los (der Losumfang ist mindestens zehn Mal größer als der Stichprobenumfang) oder aus einem fortlaufenden Prozess stammt, aus dem Stichproben zufällig ausgewählt werden. Viele Ihrer Stichprobenentnahmen dürften diese Annahme erfüllen.
Wenn das Los von Produkten, aus dem Sie die Stichprobe ziehen, ein isoliertes Los mit endlicher Größe ist, ist die genaue Verteilung zum Berechnen der Annahmewahrscheinlichkeit die hypergeometrische Verteilung. Sie erhalten z. B. eine Sonderlieferung von 500 Etiketten.
Hinweis

Die hypergeometrische Verteilung ist nur verfügbar, wenn Daten mit einer Gut-/Schlecht-Einstufung (fehlerhafte Einheiten) vorliegen und Sie den Losumfang angeben. Wenn Sie die Anzahl der Fehler zählen, verwendet Minitab die Poisson-Verteilung.