Ein kritischer Wert ist ein Punkt in der Verteilung der Teststatistik gemäß der Nullhypothese, der eine Menge von Werten definiert, die das Zurückweisen der Nullhypothese nahelegen. Diese Menge wird als kritischer oder Ablehnungsbereich bezeichnet. In der Regel weisen einseitige Tests einen kritischen Wert und zweiseitige Tests zwei kritische Werte auf. Die kritischen Werte werden so bestimmt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Teststatistik einen Wert im Ablehnungsbereich des Tests aufweist, wenn die Nullhypothese wahr ist, dem Signifikanzniveau (als α oder Alpha bezeichnet) entspricht.
Bei Hypothesentests gibt es zwei Möglichkeiten, um zu bestimmen, ob die Stichprobe ausreichende Anzeichen dafür liefert, H0 zurückzuweisen oder H0 nicht zurückzuweisen. Die gängigste Möglichkeit besteht darin, den p-Wert mit einem vorab angegebenen Wert von α zu vergleichen. Dabei ist α die Wahrscheinlichkeit, dass H0 zurückgewiesen wird, wenn H0 wahr ist. Ein gleichwertiger Ansatz besteht jedoch darin, den auf der Grundlage Ihrer Daten berechneten Wert der Teststatistik mit dem kritischen Wert zu vergleichen. Im Folgenden finden Sie Beispiele zum Berechnen des kritischen Werts für einen t-Test bei einer Stichprobe und für eine einfache ANOVA.
So erhalten Sie eine inverse kumulative Wahrscheinlichkeit (die dem kritischen Wert entspricht) von 1,83311. Wenn der Absolutwert der t-Statistik größer als dieser kritische Wert ist, können Sie die Nullhypothese H0 beim Signifikanzniveau 0,10 zurückweisen.
Damit erhalten Sie eine inverse kumulative Wahrscheinlichkeit (einen kritischen Wert) von 4,25649. Ist die F-Statistik größer als dieser kritische Wert, können Sie die Nullhypothese H0 beim Signifikanzniveau 0,05 zurückweisen.