Interpretieren aller Statistiken und Grafiken für Deskriptive Statistik anzeigen

Hier finden Sie Definitionen und Anleitungen zur Interpretation für alle Statistiken und Grafiken, die für die Anzeige deskriptiver Statistiken bereitgestellt werden.

Boxplot

Ein Boxplot stellt eine grafische Zusammenfassung der Verteilung einer Stichprobe dar. Das Boxplot zeigt die Form, Zentraltendenz und Streuung der Daten.

Interpretation

Verwenden Sie ein Boxplot, um die Streubreite der Daten zu untersuchen und potenzielle Ausreißer zu identifizieren. Für Boxplots sollte der Stichprobenumfang größer als 20 sein.

Schiefe Daten

Untersuchen Sie die Streubreite der Daten, um zu ermitteln, ob die Daten schief sind. Wenn Daten schief sind, befinden sich die meisten Daten im oberen oder unteren Teil der Grafik. Schiefe ist häufig am einfachsten mit einem Histogramm oder Boxplot zu erkennen.

Rechtsschief
Linksschief

Das Boxplot mit rechtsschiefen Daten zeigt Wartezeiten. Der Großteil der Wartezeiten ist relativ kurz, nur wenige Wartezeiten sind lang. Das Boxplot mit linksschiefen Daten zeigt Daten zu Ausfallzeiten. Einige Elemente fallen sofort aus, deutlich mehr Elemente fallen später aus.

Ausreißer

Ausreißer, d. h. Daten, die sich weit entfernt von den anderen Datenwerten befinden, können starke Auswirkungen auf die Ergebnisse Ihrer Analyse haben. Häufig lassen sich Ausreißer am einfachsten in einem Boxplot erkennen.

In einem Boxplot werden Ausreißer mit einem Asterisk (*) gekennzeichnet.

Versuchen Sie, die Ursache für die Ausreißer zu ermitteln. Korrigieren Sie sämtliche Dateneingabe- oder Messfehler. Erwägen Sie, Datenwerte zu entfernen, die auf ungewöhnliche, einmalige Ereignisse (so genannte Ausnahmebedingungen) zurückzuführen sind. Wiederholen Sie anschließend die Analyse. Weitere Informationen finden Sie unter Identifizieren von Ausreißern.

Histogramm

In einem Histogramm werden die Stichprobenwerte in eine Reihe von Intervallen unterteilt, und die Häufigkeiten der Datenwerte in jedem Intervall werden in Form eines Balkens abgebildet.

Interpretation

Verwenden Sie ein Histogramm, um die Form und Streubreite der Daten auszuwerten. Für Histogramme sollte der Stichprobenumfang größer als 20 sein.

Schiefe Daten

Mit einem Histogramm der Daten, das von einer Normalverteilungskurve überlagert wird, können Sie untersuchen, ob die Daten eine Normalverteilung aufweisen. Eine Normalverteilung ist symmetrisch und glockenförmig, wie durch die Kurve gezeigt. In kleinen Stichproben gestaltet sich eine Untersuchung der Normalverteilung häufig schwierig. Am besten eignet sich ein Wahrscheinlichkeitsnetz, um die Verteilungsanpassung zu beurteilen.

Gute Anpassung
Schlechte Anpassung
Ausreißer

Ausreißer, d. h. Daten, die sich weit entfernt von den anderen Datenwerten befinden, können starke Auswirkungen auf die Ergebnisse Ihrer Analyse haben. Häufig lassen sich Ausreißer am einfachsten in einem Boxplot erkennen.

In einem Histogramm stellen einzelne Balken an den Enden mögliche Ausreißer dar.

Versuchen Sie, die Ursache für die Ausreißer zu ermitteln. Korrigieren Sie sämtliche Dateneingabe- oder Messfehler. Erwägen Sie, Datenwerte zu entfernen, die auf ungewöhnliche, einmalige Ereignisse (so genannte Ausnahmebedingungen) zurückzuführen sind. Wiederholen Sie anschließend die Analyse. Weitere Informationen finden Sie unter Identifizieren von Ausreißern.

Multimodale Daten

Multimodale Daten weisen mehrere Spitzen auf, die auch als Modalwerte bezeichnet werden. Multimodale Daten deuten oftmals darauf hin, dass wichtige Variablen noch nicht berücksichtigt wurden.

Einfach
Mit Gruppen

Ein Manager in einer Bank erfasst beispielsweise Daten zu Wartezeiten und erstellt ein einfaches Histogramm. Das Histogramm weist zwei Spitzen auf. Nach eingehenderen Untersuchungen stellt der Manager fest, dass die Wartezeiten für Kunden, die Schecks einlösen, kürzer als die Wartezeiten für Kunden sind, die einen Eigenheimkredit beantragen. Der Manager fügt eine Gruppierungsvariable für den Besuchszweck hinzu und erstellt dann ein Histogramm mit Gruppen.

Wenn Sie über zusätzliche Informationen verfügen, die es Ihnen ermöglichen, die Beobachtungen in Gruppen zu gliedern, können Sie anhand dieser Informationen eine Gruppierungsvariable anlegen. Dann können Sie die Grafik mit den Gruppen erstellen, um zu ermitteln, ob die Gruppierungsvariable die Spitzen in den Daten erklärt.

Einzelwertdiagramm

Ein Einzelwertdiagramm veranschaulicht die einzelnen Werte in der Stichprobe. Jeder Kreis stellt eine Beobachtung dar. Ein Einzelwertdiagramm ist besonders dann nützlich, wenn Ihnen relativ wenige Beobachtungen vorliegen und Sie außerdem den Effekt jeder Beobachtung auswerten müssen.

Interpretation

Verwenden Sie ein Einzelwertdiagramm, um die Streubreite der Daten zu untersuchen und potenzielle Ausreißer zu identifizieren. Für Einzelwertdiagramme sollte der Stichprobenumfang größer als 50 sein.

Schiefe Daten

Untersuchen Sie die Streubreite der Daten, um zu ermitteln, ob die Daten schief sind. Wenn Daten schief sind, befinden sich die meisten Daten im oberen oder unteren Teil der Grafik. Schiefe ist häufig am einfachsten mit einem Histogramm oder Boxplot zu erkennen.

Rechtsschief
Linksschief

Das Einzelwertdiagramm mit rechtsschiefen Daten zeigt Wartezeiten. Der Großteil der Wartezeiten ist relativ kurz, nur wenige Wartezeiten sind lang. Das Einzelwertdiagramm mit linksschiefen Daten zeigt Daten zu Ausfallzeiten. Einige Elemente fallen sofort aus, deutlich mehr Elemente fallen später aus.

Ausreißer

Ausreißer, d. h. Daten, die sich weit entfernt von den anderen Datenwerten befinden, können starke Auswirkungen auf die Ergebnisse Ihrer Analyse haben. Häufig lassen sich Ausreißer am einfachsten in einem Boxplot erkennen.

In einem Einzelwertdiagramm weisen ungewöhnlich hohe oder niedrige Datenwerte auf mögliche Ausreißer hin.

Versuchen Sie, die Ursache für die Ausreißer zu ermitteln. Korrigieren Sie sämtliche Dateneingabe- oder Messfehler. Erwägen Sie, Datenwerte zu entfernen, die auf ungewöhnliche, einmalige Ereignisse (so genannte Ausnahmebedingungen) zurückzuführen sind. Wiederholen Sie anschließend die Analyse. Weitere Informationen finden Sie unter Identifizieren von Ausreißern.

Q1

Quartile sind die drei Werte – das erste Quartil bei 25 % (Q1), das zweite Quartil bei 50 % (Q2 oder Median) und das dritte Quartil bei 75 % (Q3) –, die eine Stichprobe von geordneten Daten in vier gleiche Teile teilen.

Das erste Quartil ist das 25. Perzentil und gibt an, dass 25 % der Daten kleiner als oder gleich diesem Wert sind.

Für diese geordneten Daten beträgt das erste Quartil (Q1) 9,5. Das heißt, 25 % der Daten sind kleiner oder gleich 9,5.

IQR

Der Interquartilbereich (IQR) ist der Abstand zwischen dem ersten Quartil (Q1) und dem dritten Quartil (Q3). 50 % der Daten liegen in diesem Bereich.

Für diese geordneten Daten beträgt der Interquartilbereich 8 (17,5 – 9,5 = 8). Das heißt, die mittleren 50 % der Daten liegen zwischen 9,5 und 17,5.

Interpretation

Verwenden Sie den Interquartilbereich, um die Streubreite der Daten zu beschreiben. Mit zunehmender Streubreite der Daten erhöht sich auch der IQR.

Maximum

Das Maximum ist der größte Datenwert.

In diesen Daten ist das Maximum 19.

13 17 18 19 12 10 7 9 14

Interpretation

Verwenden Sie das Maximum, um einen möglichen Ausreißer oder einen Fehler bei der Dateneingabe zu identifizieren. Eine der einfachsten Möglichkeiten, um die Streubreite in den Daten zu ermitteln, ist ein Vergleich von Minimum und Maximum. Wenn der Wert des Maximums sehr hoch ist, selbst bei Berücksichtigung des Zentrums, der Streubreite und der Form der Daten, untersuchen Sie die Ursache für den Extremwert.

Median

Der Median ist der Mittelpunkt des Datensatzes. Dieser Wert gibt den Punkt an, an dem die Hälfte der Beobachtungen über dem Wert und die Hälfte der Beobachtungen unter dem Wert liegen. Der Median wird durch Bilden einer Rangfolge der Beobachtungen und Ermitteln der Beobachtung an der Stelle [N + 1] / 2 in der Rangfolge bestimmt. Wenn die Daten eine gerade Anzahl von Beobachtungen enthalten, ist der Median der Durchschnittswert der Beobachtungen an den Stellen N / 2 und [N / 2] + 1 in der Rangfolge.

Für diese geordneten Daten ist der Median 13. Das heißt, die Hälfte der Werte sind kleiner oder gleich 13, und die andere Hälfte der Werte sind größer oder gleich 13. Wenn Sie eine weitere Beobachtung mit dem Wert 20 hinzufügen, beträgt der Median 13,5; dies ist der Durchschnitt zwischen der 5. Beobachtung (13) und der 6. Beobachtung (14).

Interpretation

Sowohl der Median als auch der Mittelwert sind ein Maß für die Zentraltendenz. Ungewöhnliche Werte (als Ausreißer bezeichnet) wirken sich jedoch u. U. weniger auf den Median als auf den Mittelwert aus. Bei symmetrischen Daten sind der Mittelwert und der Median ähnlich.
Symmetrisch
Nicht symmetrisch

Bei der symmetrischen Verteilung ähneln sich der Mittelwert (blaue Linie) und der Median (orangefarbene Linie) so sehr, dass die Linien nicht ohne weiteres unterschieden werden können. Die nicht symmetrische Verteilung ist jedoch rechtsschief.

Minimum

Das Minimum ist der kleinste Datenwert.

In diesen Daten ist das Minimum 7.

13 17 18 19 12 10 7 9 14

Interpretation

Verwenden Sie das Minimum, um einen möglichen Ausreißer oder einen Fehler bei der Dateneingabe zu identifizieren. Eine der einfachsten Möglichkeiten, um die Streubreite in den Daten zu ermitteln, ist ein Vergleich von Minimum und Maximum. Wenn der Wert des Minimums sehr niedrig ist, selbst bei Berücksichtigung des Zentrums, der Streubreite und der Form der Daten, untersuchen Sie die Ursache für den Extremwert.

Spannweite

Die Spannweite ist die Differenz zwischen dem größten und dem kleinsten Datenwert in der Stichprobe. Die Spannweite stellt das Intervall dar, das alle Datenwerte enthält.

Interpretation

Verwenden Sie die Spannweite, um das Ausmaß der Streuung in den Daten zu untersuchen. Eine große Spannweite gibt eine größere Streuung in den Daten an. Eine kleine Spannweite gibt an, dass die Streuung in den Daten geringer ist. Da die Spannweite mit nur zwei Datenwerten berechnet wird, ist sie bei kleinen Datensätzen am nützlichsten.

Q3

Quartile sind die drei Werte – das erste Quartil bei 25 % (Q1), das zweite Quartil bei 50 % (Q2 oder Median) und das dritte Quartil bei 75 % (Q3) –, die eine Stichprobe von geordneten Daten in vier gleiche Teile teilen.

Das dritte Quartil ist das 75. Perzentil und gibt an, dass 75 % der Daten kleiner als oder gleich diesem Wert sind.

Für diese geordneten Daten beträgt das dritte Quartil (Q3) 17,5. Das heißt, 75 % der Daten sind kleiner oder gleich 17,5.

Mittelwert

Der Mittelwert ist der Durchschnitt der Daten; hierbei handelt es sich um die Summe aller Beobachtungen dividiert durch die Anzahl der Beobachtungen.

Angenommen, fünf Kunden einer Bank haben folgende Wartezeiten (in Minuten): 3, 2, 4, 1 und 2. Die mittlere Wartezeit wird wie folgt berechnet:
Im Durchschnitt wartet ein Kunde 2,4 Minuten in der Bank auf Bedienung.

Interpretation

Verwenden Sie den Mittelwert, um die Stichprobe mit einem einzelnen Wert zu beschreiben, der das Zentrum der Daten darstellt. In vielen statistischen Analysen wird der Mittelwert als Standardmaß für die Lage der Datenverteilung verwendet.

Sowohl der Median als auch der Mittelwert sind ein Maß für die Zentraltendenz. Ungewöhnliche Werte (als Ausreißer bezeichnet) wirken sich jedoch u. U. weniger auf den Median als auf den Mittelwert aus. Bei symmetrischen Daten sind der Mittelwert und der Median ähnlich.
Symmetrisch
Nicht symmetrisch

Bei der symmetrischen Verteilung ähneln sich der Mittelwert (blaue Linie) und der Median (orangefarbene Linie) so sehr, dass die Linien nicht ohne weiteres unterschieden werden können. Die nicht symmetrische Verteilung ist jedoch rechtsschief.

SE des Mittelwerts

Der Standardfehler des Mittelwerts (SE des Mittelwerts) schätzt die Streuung zwischen den Stichprobenmittelwerten, die Sie erhalten würden, wenn Sie wiederholt Stichproben aus derselben Grundgesamtheit ziehen. Mit dem Standardfehler des Mittelwerts wird die Streuung zwischen Stichproben geschätzt, während mit der Standardabweichung die Streuung innerhalb einer Stichprobe gemessen wird.

Angenommen bei einer Zufallsstichprobe von 312 Lieferungen beträgt die mittlere Lieferzeit 3,80 Tage, mit einer Standardabweichung von 1,43 Tagen. Diese Werte ergeben einen Standardfehler des Mittelwerts von 0,08 Tagen (1,43 dividiert durch die Quadratwurzel von 312). Würden Sie mehrere zufällig ausgewählte Stichproben gleicher Größe aus derselben Grundgesamtheit ziehen, betrüge die Standardabweichung der verschiedenen Stichprobenmittelwerte etwa 0,08 Tage.

Interpretation

Verwenden Sie den Standardfehler des Mittelwerts, um zu bestimmen, wie präzise der Mittelwert der Stichprobe den Mittelwert der Grundgesamtheit schätzt.

Ein kleinerer Wert des Standardfehlers des Mittelwerts zeigt einen präziseren Schätzwert für den Mittelwert der Grundgesamtheit an. Im Allgemeinen ergibt eine größere Standardabweichung einen größeren Standardfehler des Mittelwerts und einen weniger präzisen Schätzwert für den Mittelwert der Grundgesamtheit. Ein größerer Stichprobenumfang ergibt einen kleineren Standardfehler des Mittelwerts und einen präziseren Schätzwert für den Mittelwert der Grundgesamtheit.

In Minitab wird mit dem Standardfehler des Mittelwerts das Konfidenzintervall berechnet.

TrMW

Der Mittelwert der Daten ohne die höchsten 5 % und die niedrigsten 5 % der Werte.

Mit dem getrimmten Mittel können Sie unterbinden, dass sich sehr große oder sehr kleine Werte auf den Mittelwert auswirken. Wenn die Daten Ausreißer enthalten, ist das getrimmte Mittel möglicherweise eine besser geeignetes Maß der Zentraltendenz als der Mittelwert.

KumN

„Kumulierte N“ ist eine laufende Summe der Anzahlen von Beobachtungen in aufeinander folgenden Kategorien. Beispiel: In einer Grundschule werden die Anzahlen von Schülern in der ersten bis zur sechsten Klassenstufe aufgezeichnet. Die Spalte KumN enthält die kumulierte Anzahl der Schüler:
Klassenstufe Anzahl KumN Berechnung
1 49 49 49
2 58 107 49 + 58
3 52 159 49 + 58 + 52
4 60 219 49 + 58 + 52 + 60
5 48 267 49 + 58 + 52 + 60 + 48
6 55 322 49 + 58 + 52 + 60 + 48 + 55

N*

Die Anzahl der fehlenden Werte in der Stichprobe. Die Anzahl der fehlenden Werte bezieht sich auf Zellen, die das Symbol für fehlende Werte * enthalten.

In diesem Beispiel sind während der Datenerfassung 8 Fehler aufgetreten, die als fehlende Werte aufgezeichnet wurden.
Anzahl gesamt N N*
149 141 8

N

Die Anzahl der nicht fehlenden Werte in der Stichprobe.

In diesem Beispiel liegen 141 erfasste Beobachtungen vor.
Gesamtanzahl N N*
149 141 8

Gesamtanzahl

Die Gesamtanzahl der Beobachtungen in der Spalte. Hiermit wird die Summe von N fehlend und N nicht fehlend dargestellt.

In diesem Beispiel liegen 141 gültige Beobachtungen und 8 fehlende Werte vor. Die Gesamtanzahl beträgt 149.
Gesamtanzahl N N*
149 141 8

Kum%

Der kumulierte Prozentsatz ist die kumulierte Summe der Prozentsätze für jede Gruppe der Gruppierungsvariable. Im folgenden Beispiel weist die Gruppierungsvariable vier Gruppen auf: Linie 1, Linie 2, Linie 3 und Linie 4.

Gruppe (Gruppierungsvariable) Prozent Kum%
Linie 1 16 16
Linie 2 20 36
Linie 3 36 72
Linie 4 28 100

Prozent

Der Prozentsatz der Beobachtungen in jeder Gruppe der Gruppierungsvariablen. Im folgenden Beispiel liegen vier Gruppen vor: Linie 1, Linie 2, Linie 3 und Linie 4.

Gruppe (Gruppierungsvariable) Prozent
Linie 1 16
Linie 2 20
Linie 3 36
Linie 4 28

Kurtosis

Die Kurtosis gibt an, wie weit die Randbereiche einer Verteilung von der Normalverteilung abweichen.

Interpretation

Durch die Kurtosis können Sie ein erstes Verständnis der allgemeinen Merkmale der Verteilung Ihrer Daten erlangen.
Basislinie: Kurtosis-Wert 0

Normalverteilte Daten bilden die Basislinie für die Kurtosis. Der Kurtosis-Wert 0 gibt an, dass die Daten der Normalverteilung perfekt folgen. Wenn ein Kurtosis-Wert wesentlich von 0 abweicht, kann dies darauf hinweisen, dass die Daten nicht normalverteilt sind.

Positive Kurtosis

Ein positiver Kurtosis-Wert für eine Verteilung deutet darauf hin, dass sich die Verteilung durch stärker ausgeprägte Randbereiche als die Normalverteilung auszeichnet. Daten, die einer t-Verteilung folgen, weisen beispielsweise einen positiven Kurtosis-Wert auf. Die durchgezogene Linie stellt die Normalverteilung und die gepunktete Linie eine Verteilung mit einem positiven Kurtosis-Wert dar.

Negative Kurtosis

Ein negativer Kurtosis-Wert für eine Verteilung deutet darauf hin, dass sich die Verteilung durch schwächer ausgeprägte Randbereiche als die Normalverteilung auszeichnet. Daten, die einer Betaverteilung folgen, deren erster und zweiter Formparameter gleich 2 ist, weisen beispielsweise einen negativen Kurtosis-Wert auf. Die durchgezogene Linie stellt die Normalverteilung und die gepunktete Linie eine Verteilung mit einem negativen Kurtosis-Wert dar.

Schiefe

Die Schiefe gibt das Ausmaß an, in dem die Daten asymmetrisch sind.

Interpretation

Nutzen Sie die Schiefe, um ein grundlegendes Verständnis Ihrer Daten zu erlangen.
Abbildung A
Abbildung B
Symmetrische oder nicht schiefe Verteilungen

Mit zunehmender Symmetrie der Daten nähert sich deren Schiefewert null an. Abbildung A zeigt normalverteilte Daten, die per definitionem eine relativ geringe Schiefe aufweisen. Wenn Sie eine Linie durch die Mitte dieses Histogramms von normalverteilten Daten zeichnen, wird ersichtlich, dass die beiden Seiten einander spiegeln. Eine fehlende Schiefe allein impliziert jedoch keine Normalverteilung. Abbildung B zeigt eine Verteilung, bei der beide Seiten einander immer noch spiegeln, die Daten jedoch keineswegs normalverteilt sind.

Positiv schiefe oder rechtsschiefe Verteilungen

Positiv schiefe oder rechtsschief verteilte Daten werden so bezeichnet, weil der Randbereich der Verteilung nach rechts zeigt und der Schiefewert größer als 0 (d. h. positiv) ist. Gehaltsdaten weisen häufig eine solche Schiefe auf: Viele Mitarbeiter eines Unternehmens erhalten ein relativ kleines Gehalt, während zunehmend weniger Personen sehr hohe Gehälter beziehen.

Negativ schiefe oder linksschiefe Verteilungen

Linksschiefe oder negativ schiefe Daten werden so bezeichnet, weil der Randbereich der Verteilung nach links weist und ein negativer Schiefewert vorliegt. Daten zu Ausfallraten sind häufig linksschief. Ein Beispiel sind Glühlampen: Sehr wenige brennen sofort durch, und die überwiegende Mehrzahl weist eine lange Lebensdauer auf.

KoefVar

Der Variationskoeffizient (KoefVar) ist ein Maß der Streubreite, das die Streuung der Daten relativ zum Mittelwert beschreibt. Der Variationskoeffizient ist korrigiert, so dass die Werte auf eine dimensionslosen Skala liegen. Aufgrund dieser Korrektur können Sie den Variationskoeffizienten anstelle der Standardabweichung verwenden, um die Streuung in Daten zu vergleichen, die unterschiedliche Einheiten oder stark voneinander abweichende Mittelwerte aufweisen.

Interpretation

Je größer der Variationskoeffizient, desto größer ist die Streubreite der Daten.

Angenommen, Sie sind Qualitätsprüfer in einem US-amerikanischen Milchabfüllungswerk, in dem kleine und große Milchbehälter gefüllt werden. Sie ziehen eine Stichprobe jedes Produkts und beobachten, dass das mittlere Volumen der kleinen Behälter 1 Cup mit einer Standardabweichung von 0,08 Cups und das mittlere Volumen der großen Behälter 1 Gallone (16 Cups) mit einer Standardabweichung von 0,4 Cups beträgt. Zwar ist die Standardabweichung des 1-Gallonen-Behälters fünfmal größer als die Standardabweichung des kleinen Behälters, doch unterstützen die jeweiligen Variationskoeffizienten eine andere Schlussfolgerung.
Großer Behälter Kleiner Behälter
KoefVar = 100 * 0,4 Cups / 16 Cups = 2,5 KoefVar = 100 * 0,08 Cups / 1 Cup = 8
Der Variationskoeffizient des kleineren Behälters ist mehr als dreimal größer als der des großen Behälters. Demnach ist die Streuung des kleineren Behälters relativ zum Mittelwert viel größer, obwohl der große Behälter die größere Standardabweichung aufweist.

StdAbw

Die Standardabweichung ist das am häufigsten verwendete Maß für die Streuung bzw. die Streubreite der Daten um den Mittelwert. Die Standardabweichung einer Grundgesamtheit wird häufig mit dem Zeichen σ (Sigma) angegeben, während mit s die Standardabweichung einer Stichprobe dargestellt wird. Eine zufällige oder natürliche Streuung eines Prozesses wird häufig auch als Rauschen bezeichnet.

Da die Standardabweichung in der gleichen Einheit wie die Daten angegeben wird, lässt sie sich in der Regel einfacher als die Varianz interpretieren.

Interpretation

Verwenden Sie die Standardabweichung, um die Streubreite der Daten um den Mittelwert zu ermitteln. Ein höherer Wert der Standardabweichung verweist auf eine größere Streubreite der Daten. Eine Faustregel für die Normalverteilung besagt, dass etwa 68 % der Werte innerhalb einer Standardabweichung vom Mittelwert, 95 % der Werte innerhalb zwei Standardabweichungen und 99,7 % der Werte innerhalb drei Standardabweichungen liegen.

Die Standardabweichung kann auch als Richtwert zum Schätzen der Gesamtstreuung eines Prozesses verwendet werden.
Krankenhaus 1
Krankenhaus 2
Zeit bis zur Entlassung in Krankenhäusern

Verwaltungsangestellte zeichnen die Zeit bis zur Entlassung von Patienten auf, die in der Notaufnahme zweier Krankenhäuser behandelt werden. Obwohl die durchschnittliche Zeit bis zur Entlassung in etwa identisch ist (35 Minuten), weichen die Standardabweichungen signifikant voneinander ab. Die Standardabweichung für Krankenhaus 1 beträgt etwa 6. Im Durchschnitt weicht die Zeit bis zur Entlassung eines Patienten um etwa 6 Minuten vom Mittelwert (gestrichelte Linie) ab. Die Standardabweichung für Krankenhaus 2 beträgt etwa 20. Im Durchschnitt weicht die Zeit bis zur Entlassung eines Patienten um ca. 20 Minuten vom Mittelwert (gestrichelte Linie) ab.

Varianz

Die Varianz ist ein Maß der Streuung der Daten um ihren Mittelpunkt. Die Varianz ist gleich dem Quadrat der Standardabweichung.

Interpretation

Je größer die Varianz, desto größer ist die Streubreite der Daten.

Da die Varianz (σ2) einen quadrierten Betrag darstellt, sind ihre Einheiten ebenfalls quadriert, was ihre praktische Verwendung möglicherweise erschwert. Die Standardabweichung lässt sich in der Regel einfacher interpretieren, da sie in den gleichen Einheiten wie die Daten vorliegt. Angenommen, eine Stichprobe von Wartezeiten an einer Bushaltestelle weist einen Mittelwert von 15 Minuten und eine Varianz von 9 min2 auf. Da die Varianz nicht in der gleichen Einheit wie die Daten angegeben wird, wird sie oft mit ihrer Quadratwurzel angezeigt, der Standardabweichung. Eine Varianz von 9 Minuten2 entspricht einer Standardabweichung von 3 Minuten.

Modalwert

Der Modalwert ist der Wert, der in einer Gruppe von Beobachtungen am häufigsten auftritt. Minitab zeigt zudem an, wie viele Datenpunkte gleich dem Modalwert sind.

Der Mittelwert und der Median müssen berechnet werden, der Modalwert ergibt sich hingegen aus der Zählung der einzelnen Werte in einem Datensatz.

Interpretation

Anhand des Modalwerts, Mittelwerts und Medians können Sie die Verteilung der Daten allgemein charakterisieren. Mit Hilfe des Modalwerts können Sie auch Probleme in den Daten identifizieren.

Beispielsweise weist eine Verteilung mit mehr als einem Modalwert möglicherweise darauf hin, dass die Stichprobe Daten aus zwei Grundgesamtheiten enthält. Wenn die Daten zwei Modalwerte enthalten, ist die Verteilung bimodal. Wenn die Daten mehr als zwei Modalwerte enthalten, ist die Verteilung multimodal.

Ein Bankmanager erfasst beispielsweise Daten zu Wartezeiten von Kunden, die Schecks einlösen möchten, und von Kunden, die Bausparkredite beantragen möchten. Da es sich hierbei um zwei ganz unterschiedliche Dienstleistungen handelt, enthalten die Daten zu Wartezeiten zwei Modalwerte. Die Daten für jede Dienstleistung sollten separat erfasst und analysiert werden.
Unimodal

Es ist nur ein Modalwert, 8, vorhanden, der am häufigsten auftritt.

Bimodal

Es sind zwei Modalwerte vorhanden, 4 und 16. Die Daten scheinen zwei unterschiedliche Grundgesamtheiten darzustellen.

MSSD

MSSD ist das Mittel der quadrierten sukzessiven Differenzen. MSSD ist eine Schätzung der Varianz. Eine mögliche Anwendung des MSSD ist der Test, ob eine Folge von Beobachtungen zufällig ist. In der Qualitätskontrolle ist eine mögliche Anwendung des MSSD die Schätzung der Streuung bei einer Teilgruppengröße = 1.

Summe

Die Summe stellt die Gesamtsumme aller Datenwerte dar. Außerdem wird die Summe bei bestimmten statistischen Berechnungen verwendet, zum Beispiel für den Mittelwert und die Standardabweichung.

Summe der Quadrate

Die unkorrigierte Summe der Quadrate wird ermittelt, indem jeder Wert in der Spalte quadriert und die Summe dieser quadrierten Werte berechnet wird. Wenn die Spalte beispielsweise x1, x2, ... , xn enthält, entspricht die Summe der Quadrate (x12 + x22 + ... + xn2). Anders als die korrigierte Summe der Quadrate umfasst die unkorrigierte Summe der Quadrate Fehler. Die Datenwerte werden quadriert, ohne vorher den Mittelwert zu subtrahieren.