Die Differenz ist die unbekannte Differenz zwischen den Ereignisraten der Grundgesamtheit, die geschätzt werden soll. Minitab gibt an, welche Ereignisrate der Grundgesamtheit von der anderen Ereignisrate subtrahiert wird.
Bei Poisson-Prozessen werden die Vorkommen eines bestimmten Ereignisses oder einer Eigenschaft in einem angegebenen Beobachtungsbereich gezählt, der in Bezug auf Zeit, Fläche, Volumen, Anzahl von Elementen usw. definiert sein kann. Der Beobachtungsumfang stellt die Größe, die Dauer oder das Ausmaß der einzelnen Beobachtungsbereiche dar.
Minitab verwendet den Beobachtungsumfang, um die Rate der Stichprobe in eine Form umzuwandeln, die für Ihre Situation am besten geeignet ist.
Wenn beispielsweise mit jeder Stichprobenbeobachtung die Anzahl der Ereignisse pro Jahr gezählt wird, stellt der Umfang 1 eine jährliche Ereignisrate dar, während ein Umfang von 12 eine monatliche Ereignisrate angibt.
Die Gesamt-Ereignishäufigkeit gibt an, wie oft ein Ereignis in der Stichprobe auftritt.
Der Stichprobenumfang (N) gibt die Gesamtzahl der Beobachtungen in der Stichprobe an.
Der Stichprobenumfang wirkt sich auf das Konfidenzintervall, die Trennschärfe des Tests und die Ereignisrate aus.
Eine größere Stichprobe führt in der Regel zu einem schmaleren Konfidenzintervall. Bei größeren Stichprobenumfängen verfügt der Test außerdem über eine höhere Trennschärfe zum Erkennen einer Differenz. Weitere Informationen finden Sie unter Was ist die Trennschärfe?.
Die Rate der Stichprobe für ein Ereignis entspricht der durchschnittlichen Häufigkeit des Auftretens des Ereignisses pro Einheit des Beobachtungsumfangs in der Stichprobe.
Die Stichprobenrate jeder Stichprobe ist ein Schätzwert der Rate der Grundgesamtheit für jede Stichprobe.
Wenn der Beobachtungsumfang ungleich 1 ist, zeigt Minitab den Mittelwert der Stichprobe an. Der Mittelwert der Stichprobe entspricht der Gesamtzahl der Ereignisse dividiert durch den Stichprobenumfang. Da der Beobachtungsumfang jedoch von 1 abweicht, ist die Rate der Stichprobe im Allgemeinen in der jeweiligen Situation nützlicher.
Die geschätzte Differenz ist die Differenz zwischen den Ereignisraten in den beiden Stichproben.
Da die Differenz auf Stichprobendaten und nicht auf der vollständigen Grundgesamtheit basiert, ist es unwahrscheinlich, dass die Differenz der Stichprobe gleich der Differenz der Grundgesamtheit ist. Verwenden Sie das Konfidenzintervall für die Differenz, um die Differenz der Grundgesamtheit besser schätzen zu können.
Das Konfidenzintervall ist ein Bereich wahrscheinlicher Werte für die Differenz der Grundgesamtheit. Da die Stichproben zufällig sind, ist es unwahrscheinlich, dass zwei Stichproben aus einer Grundgesamtheit identische Konfidenzintervalle ergeben. Wenn Sie die Stichprobennahme jedoch viele Male wiederholen, enthält ein bestimmter Prozentsatz der resultierenden Konfidenzintervalle oder -grenzen die unbekannte Differenz der Grundgesamtheit. Der Prozentsatz dieser Konfidenzintervalle oder -grenzen, die die Differenz enthalten, stellt das Konfidenzniveau des Intervalls dar. Ein 95%-Konfidenzniveau gibt beispielsweise an, dass bei einer Entnahme von 100 Zufallsstichproben aus der Grundgesamtheit die Konfidenzintervalle für voraussichtlich ca. 95 der Stichproben die Differenz der Grundgesamtheit enthalten.
Eine Obergrenze ist der Wert, der wahrscheinlich größer als die Differenz der Grundgesamtheit ist. Eine Untergrenze ist der Wert, der wahrscheinlich kleiner als die Differenz der Grundgesamtheit ist.
Anhand des Konfidenzintervalls können Sie die praktische Signifikanz Ihrer Ergebnisse beurteilen. Bestimmen Sie anhand Ihrer Fachkenntnisse, ob das Konfidenzintervall Werte umfasst, die in der jeweiligen Situation von praktischer Signifikanz sind. Wenn das Intervall zu breit und damit nicht hilfreich ist, erwägen Sie, den Stichprobenumfang zu vergrößern. Weitere Informationen finden Sie unter Möglichkeiten zum Erhöhen der Genauigkeit des Konfidenzintervalls.
Geschätzte Differenz | 95%-KI für Differenz |
---|---|
-7,7 | (-14,6768; -0,723175) |
In diesen Ergebnissen beträgt der Schätzwert der Differenz zwischen den Ereignisraten der Grundgesamtheiten bei den Kundenbesuchen für zwei Postfilialen −7,7. Sie können sich zu 95 % sicher sein, dass die Differenz zwischen den Ereignisraten der Grundgesamtheiten zwischen ca. −14,7 und −0,7 liegt.
In der Ausgabe können Sie mit Hilfe der Nullhypothese und der Alternativhypothese überprüfen, ob Sie den korrekten Wert für die Testdifferenz eingegeben haben.
Der z-Wert ist eine Teststatistik für z-Tests, mit der die Differenz zwischen einer beobachteten Statistik und deren hypothetischem Parameter der Grundgesamtheit in Einheiten des Standardfehlers gemessen wird.
Sie können den z-Wert mit den kritischen Werten der Standardnormalverteilung vergleichen, um zu bestimmen, ob die Nullhypothese zurückzuweisen ist. Es jedoch im Allgemeinen praktischer, hierfür den p-Wert des Tests heranzuziehen.
Um zu bestimmen, ob die Nullhypothese zurückzuweisen ist, vergleichen Sie den z-Wert mit dem kritischen Wert. Der kritische Wert ist z1-α/2 für einen beidseitigen Test und z1-α für einen einseitigen Test. Wenn bei einem beidseitigen Test der Absolutwert des z-Werts größer als der kritische Wert ist, weisen Sie die Nullhypothese zurück. Wenn der Absolutwert des z-Werts kleiner als der kritische Wert ist, weisen Sie die Nullhypothese nicht zurück. Sie können den kritischen Wert in Minitab berechnen oder diesen einer in den meisten Fachbüchern vorhandenen Tabelle der Standardnormalverteilung entnehmen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden der inversen kumulativen Verteilungsfunktion (ICDF); klicken Sie dort auf „Verwenden der ICDF zum Berechnen von kritischen Werten“.
Der p-Wert ist ein Wahrscheinlichkeitsmaß für die Anzeichen gegen die Annahme der Nullhypothese. Ein kleinerer p-Wert liefert stärkere Anzeichen dafür, dass die Nullhypothese nicht zutrifft.
Verwenden Sie den p-Wert, um zu ermitteln, ob die Differenz zwischen den Ereignisraten der Grundgesamtheiten statistisch signifikant ist.
Wenn die hypothetische Differenz 0 ist, testet Minitab die Nullhypothese mit einem exakten Verfahren. Der p-Wert für den exakten Test ist das Ergebnis dieses exakten Verfahrens. Der andere p-Wert basiert auf der Normal-Approximation und kann ungenau sein, wenn die Gesamtanzahl der Ereignisse gering ist.