Die Stressstufe gibt das Ausmaß der Belastung einer Einheit während eines Tests auf Bestehen/Nichtbestehen (Probit-Analyse) oder eines Tests für beschleunigte Lebensdauer an. Sie könnten beispielsweise häufig vorkommende Belastungsstufen mit einer bestimmten Anzahl von Belastungswerten testen. Beim Testen einer Tischbohrmaschine, die unter typischen Einsatzbedingungen mit 4 verschiedenen Drehzahlen betrieben wird, binden Sie z. B. die 4 verschiedenen Stressstufen in den Test ein.
Wenn die erwartete Lebensdauer für einen praktikablen Test zu lang ist, können Sie Stressstufen verwenden, die über denen der typischen Einsatzbedingungen liegen, um einen vorzeitigen Ausfall zu bewirken. Angenommen, ein Motor weist bei einer Standarddrehzahl eine durchschnittliche Lebensdauer von Tausenden von Stunden auf. Um einen vorzeitigen Ausfall zu bewirken, testen die Techniker den Motor bei der doppelten Standarddrehzahl. Die Techniker schließen den Test auf diese Weise in einem Bruchteil der Zeit ab. Anschließend extrapolieren sie die Zeit bis zum Ausfall bei normalen Einsatzbedingungen aus der erhöhten Drehzahl im Test.
Wählen Sie erhöhte Stressstufen anhand Ihrer Kenntnisse des Systems aus. Zu hohe Stressstufen können anstelle eines beschleunigten Verschleißes einen plötzlichen Ausfall des Systems bewirken. Beispielsweise würde ein Eierkarton aus Pappe nahezu sofort zerstört, wenn er einem Belastungstest mit einem Berstdruck von mehreren hundert Pfund unterzogen würde. Ein solcher Test böte nur einen geringen Einblick in die Festigkeit des Kartons unter Normalbedingungen.
Sie müssen den Testplan und die Stressstufen im Test eingeben. Standardmäßig bestimmt Minitab eine Zuweisung von Einheiten zu den Stressstufen, die die asymptotische Varianz der zu schätzenden Parameter minimiert. Sie können die Zuordnung jedoch auch selbst bestimmen.
Die Effizienz des Testplans wird in Bezug auf die Varianz des zu schätzenden Parameters gemessen. Bei einem hocheffizienten Testplan (mit geringer Varianz) ist es jedoch möglich, dass ungenaue Parameterschätzwerte berechnet werden. Genaue Ergebnisse hängen insbesondere davon ab, dass auf jeder Stressstufe eine ausreichende Anzahl von Ausfällen auftritt. Eine Richtlinie zum Erzielen genauer Ergebnisse besagt, dass die erwartete Anzahl von Ausfällen bei den einzelnen Testbelastungen mindestens 4 sein sollte.