Ein Zuverlässigkeitstechniker untersucht die Ausfallrate von Motorwicklungen in Turbinen, um die Zeitpunkte zu bestimmen, zu denen die Motorwicklungen ausfallen. Bei hohen Temperaturen können sich die Wicklungen zu schnell zersetzen.
Der Techniker zeichnet die Ausfallzeiten für die Motorwicklungen bei 80 °C und bei 100 °C auf. Einige der Einheiten müssen jedoch vor ihrem Ausfall aus dem Test entfernt werden. Daher sind die Daten rechtszensiert. Der Techniker bestimmt mit der Option „Verteilungsgebundene Analyse (Rechtszensierung)“ Folgendes:
Die Zeiten, bei denen verschiedene Prozentsätze der Wicklungen ausfallen. Der Techniker ist insbesondere am 0,1-ten Perzentil interessiert.
Den Prozentsatz der Wicklungen, die mehr als 70 Stunden überleben
Die Überlebensfunktion für die Motorwicklungen (wie in einem Überlebensdiagramm veranschaulicht)
Die Anpassungsgüte der Lognormalverteilung an die Daten (wie in einem Wahrscheinlichkeitsnetz veranschaulicht)
Wählen Sie Statistik > Zuverlässigkeit/Lebensdauer > Verteilungsanalyse
(Rechtszensierung) > Verteilungsgebundene Analyse aus.
Geben Sie im Feld Variablen die Spalten Temp80Temp100 ein.
Wählen Sie im Feld Angenommene Verteilung den Wert Lognormal aus.
Klicken Sie auf Zensieren. Geben Sie unter Zensierungsspalten verwenden die Spalten Zens80Zens100 ein.
Geben Sie im Feld Zensierungswert den Wert 0 ein. Klicken Sie auf OK.
Klicken Sie auf Schätzen. Geben Sie im Feld Perzentile für diese zusätzlichen Prozentsätze schätzen den Wert 0,1 ein.
Geben Sie im Feld Wahrscheinlichkeiten für diese Zeiten (Werte) schätzen den Wert 70 ein. Klicken Sie auf OK.
Klicken Sie auf Grafiken. Wählen Sie Überlebensdiagramm aus.
Klicken Sie in den einzelnen Dialogfeldern auf OK.
Interpretieren der Ergebnisse
Anhand der Perzentiltabelle kann der Techniker die Zeiten ermitteln, bei denen verschiedene Prozentsätze der Wicklungen ausfallen. Bei 80 °C fallen 1 % der Wicklungen nach spätestens 19,3281 Stunden aus. Die Werte für das 0,1-te Perzentil, das der Techniker für die Analyse angefordert hatte, werden ebenfalls in der Tabelle angezeigt. Bei 80 °C fallen 0,1 % der Wicklungen nach spätestens 13,3317 Stunden aus. Bei 100 °C fallen 0,1 % der Wicklungen nach spätestens 3,93505 Stunden aus. Somit verringert die Zunahme der Temperatur das Perzentil um einen Wert von ca. 9,5 Stunden.
Anhand der Tabelle der Überlebenswahrscheinlichkeiten kann der Techniker feststellen, für welchen Anteil der Wicklungen erwartet werden kann, dass sie länger als 70 Stunden überleben. Bei 80 °C ist für 37,43 % der Wicklungen zu erwarten, dass sie länger als 70 Stunden überleben. Bei 100 °C ist für 19,82 % der Wicklungen zu erwarten, dass sie länger als 70 Stunden überleben.
Der Techniker prüft anhand des Überlebensdiagramms die Überlebenswahrscheinlichkeiten über die Zeit, und mit Hilfe des Wahrscheinlichkeitsnetzes untersucht er, ob die lognormale Verteilung angemessen an die Daten angepasst ist.