Hazard- und Dichteschätzwerte für Verteilungsfreie Analyse (Rechtszensierung)

Hazard-Schätzwerte – Versicherungsmathematische Schätzmethode

Die Hazard-Funktion stellt ein Maß für die Ausfallwahrscheinlichkeit als Funktion der Überlebensdauer einer Einheit (die momentane Ausfallrate zu einem bestimmten Zeitpunkt t) dar.

Obwohl die verteilungsfreie Hazard-Funktion nicht von einer bestimmten Verteilung abhängt, können Sie mit ihrer Hilfe ermitteln, welche Verteilung zum Modellieren der Daten geeignet ist, wenn Sie sich für die Verwendung einer verteilungsgebundenen Schätzmethode entscheiden. Wählen Sie eine Verteilung aus, deren Hazard-Funktion der verteilungsfreien Hazard-Funktion ähnelt.

Beispielausgabe

Hazard- und Dichtewerte

ZeitHazard-SchätzwerteStandardfehlerDichteschätzwerteStandardfehler
100,0000000*0,0000000*
300,00869570,00306270,00800000,0025923
500,03333330,00685790,02100000,0034900
700,02666670,00908670,00884210,0027959
900,0000000*0,0000000*
1100,0000000*0,0000000*

Interpretation

Für die bei einer Temperatur von 80 °C getesteten Motorwicklungen ist die Ausfallwahrscheinlichkeit nach 70 Stunden ungefähr 3,07 Mal (0,0266667/0.0086957) größer als nach 30 Stunden.

Dichteschätzwerte – Versicherungsmathematische Schätzmethode

Die Dichteschätzwerte beschreiben die Verteilung der Ausfallzeiten und liefern ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Produkt zu bestimmten Zeitpunkten ausfällt.

Obwohl die verteilungsfreie Dichtefunktion nicht von einer bestimmten Verteilung abhängt, können Sie mit ihrer Hilfe ermitteln, welche Verteilung zum Modellieren der Daten geeignet ist, wenn Sie sich für die Verwendung einer verteilungsgebundenen Schätzmethode entscheiden. Wählen Sie eine Verteilung aus, deren Dichtefunktion der verteilungsfreien Dichtefunktion ähnelt.

Beispielausgabe

Hazard- und Dichtewerte

ZeitHazard-SchätzwerteStandardfehlerDichteschätzwerteStandardfehler
100,0000000*0,0000000*
300,00869570,00306270,00800000,0025923
500,03333330,00685790,02100000,0034900
700,02666670,00908670,00884210,0027959
900,0000000*0,0000000*
1100,0000000*0,0000000*

Interpretation

Für die bei einer Temperatur von 80 °C getesteten Motorwicklungen ist die Ausfallwahrscheinlichkeit bei 50 Stunden (0,021000) größer als bei 70 Stunden (0,0088421).

Vergleich der Überlebenskurven – Versicherungsmathematische Schätzmethode

Mit den Log-Rank- und Wilcoxon-Tests können Sie die Überlebenskurven zweier oder mehrerer Datensätze vergleichen. Bei jedem Test werden andere Arten von Differenzen zwischen den Überlebenskurven erkannt. Führen Sie daher beide Tests aus, um festzustellen, ob die Überlebenskurven gleich sind.

Beim Log-Rank-Test werden zu jeder einzelnen Ausfallzeit die tatsächliche und die erwartete Anzahl von Ausfällen in beiden Überlebenskurven verglichen.

Der Wilcoxon-Test ist ein Log-Rank-Test, der nach der Anzahl der Einheiten gewichtet wird, die zu den einzelnen Zeitpunkten jeweils überlebt haben. Daher werden frühe Ausfallzeiten im Wilcoxon-Test stärker gewichtet.

Beispielausgabe

Teststatistik

MethodeChi-QuadratDFp-Wert
Log-Rank7,715210,005
Wilcoxon13,132610,000

Interpretation

Für die Daten zu Motorwicklungen wird mit dem Test ermittelt, ob sich die Überlebenskurven der Motorwicklungen bei Temperaturen von 80 °C und 100 °C unterscheiden. Da Da der p-Wert für beide Tests kleiner als der α-Wert 0,05 ist, schlussfolgert der Techniker, dass zwischen den Überlebenskurven eine signifikante Differenz besteht.