Beispiel für Testplan für beschleunigte Lebensdauer

Ein Techniker testet Kondensatoren unter erhöhten Temperaturen von 85, 105 und 125 Grad, um ihre Zuverlässigkeit über 1000 Stunden unter den normalen Einsatzbedingungen von 45 Grad zu ermitteln. 100 Kondensatoren sind für den Test verfügbar. Der Techniker basiert die Testpläne auf den folgenden Informationen.
  • Die Ausfallzeiten folgen tendenziell einer Exponentialverteilung.
  • Die Arrhenius-Beziehung mit einem Schnittpunkt mit der y-Achse von -8,0 und einer Steigung von 0,5 stellt ein angemessenes Modell der Beziehung zwischen der Log-Ausfallzeit und der Temperatur dar.
  1. Wählen Sie Statistik > Zuverlässigkeit/Lebensdauer > Testpläne > Beschleunigte Lebensdauerprüfung aus.
  2. Wählen Sie unter Zu schätzender Parameter die Option Zuverlässigkeit zum Zeitpunkt aus, und geben Sie 1000 ein.
  3. Wählen Sie im Feld Stichprobenumfänge oder Präzisionen als Distanzen zwischen KI-Grenze und Schätzwert die Option Stichprobenumfang aus, und geben Sie den Wert 100 ein.
  4. Wählen Sie im Feld Verteilung die Option Exponential aus. Wählen Sie im Feld Beziehung die Option Arrhenius aus.
  5. Geben Sie unter Zwei der folgenden Planwerte angeben im Feld Schnittpunkt mit y-Achse den Wert -8 ein. Geben Sie im Feld Steigung den Wert 0,5 ein.
  6. Klicken Sie auf Stress.
  7. Geben Sie im Feld Stress unter Normalbedingungen den Wert 45 ein. Geben Sie im Feld Test-Stress die Werte 85 105 125 ein.
  8. Klicken Sie in den einzelnen Dialogfeldern auf OK.

Interpretieren der Ergebnisse

Minitab untersucht die resultierenden Testpläne und zeigt die im Hinblick auf minimierte Präzision bzw. minimierten Stichprobenumfang besten Pläne an. Wenn der Stichprobenumfang angegeben ist, ist der erste beste „optimale“ Zuweisungstestplan der Plan mit dem kleinsten Standardfehler für den Parameter von Interesse.

Um die Zuverlässigkeit über 1000 Stunden bei einem Stress unter Normalbedingungen von 45 Grad mit dem optimalen Plan zu schätzen, muss der Techniker die folgende Anzahl von Einheiten bei den einzelnen erhöhten Temperaturen testen:
  • 63 Einheiten bei 85 Grad testen
  • 4 Einheiten bei 105 Grad testen
  • 33 Einheiten bei 125 Grad testen

Die Einheiten für diesen Testplan weisen bei keiner Stressstufe Zensierung auf, daher soll der Test fortgesetzt werden, bis 100 % der Einheiten ausgefallen sind.

Da die Standardfehler für alle drei Pläne nahezu übereinstimmen, sollte der Techniker beim Auswählen eines Zuweisungstestplans weitere Kriterien berücksichtigen, z. B. welcher Plan mehr Ausfälle liefert oder welcher Plan mit geringstem Aufwand ausgeführt werden kann.

Planverteilung

VerteilungSchnittpunkt
mit y-Achse
Steigung
Exponential-80,5 
Unzensierte Daten
Arrhenius-Modell
Geschätzter Parameter: Zuverlässigkeit zum Zeitpunkt = 1000
Berechneter Planschätzwert = 0,964857
Stresswert unter Normalbedingungen = 45
Ausgewählte Testpläne: „optimale“ Zuweisungstestpläne
Insgesamt verfügbare Stichprobeneinheiten = 100

1.-bester „optimaler“ Zuweisungstestplan

Test-StressProzentsatz
der Ausfälle
Prozentuale
Zuw
Stichproben-EinheitenErwartete
Anzahl der
Ausfälle
85  10063,33336363
105  1003,958344
125  10032,70833333
Standardfehler des Parameters von Interesse = 0,0123437

2.-bester „optimaler“ Zuweisungstestplan

Test-StressProzentsatz
der Ausfälle
Prozentuale
Zuw
Stichproben-EinheitenErwartete
Anzahl der
Ausfälle
85  10068,33336868
105  1003,958344
125  10027,70832828
Standardfehler des Parameters von Interesse = 0,0124673

3.-bester „optimaler“ Zuweisungstestplan

Test-StressProzentsatz
der Ausfälle
Prozentuale
Zuw
Stichproben-EinheitenErwartete
Anzahl der
Ausfälle
85  10058,33335858
105  1008,958399
125  10032,70833333
Standardfehler des Parameters von Interesse = 0,0126711