Die Interpretation der geschätzten Koeffizienten hängt vom vorgesehenen Referenzereignis für die Antwortvariable und den Referenzstufen jedes Prädiktors ab. Der geschätzte Koeffizient eines Prädiktors stellt die Änderung im spezifischen Logit für jede Änderung um eine Einheit im Prädiktor dar, wobei angenommen wird, dass alle anderen Prädiktoren konstant bleiben. Die Änderung um eine Einheit in einem Faktor bezieht sich auf den Vergleich einer Faktorstufe mit der Referenzfaktorstufe.
Wenn k verschiedene Werte für Antwortvariablen vorhanden sind, schätzt Minitab k–1 Sätze der geschätzten Koeffizienten. Dabei handelt es sich um die geschätzten Differenzen in logarithmierten Chancen bzw. Logit-Werten der Stufen der Antwortvariablen relativ zum Referenzereignis. Jeder Satz enthält eine Konstante und Koeffizienten für die Faktoren und die Kovariaten. Dabei ergeben die Sätze der Parameterschätzwerte nicht parallel verlaufende Linien für den Wert der Antwortvariablen. Die Parameterschätzwerte werden wie folgt interpretiert:
- Der Koeffizient eines Prädiktors (Faktor oder Kovariate) stellt die geschätzte Änderung im Logarithmus von p(Stufe der Antwortvariablen)/p(Referenzereignis) für jede Einheitenänderung im Prädiktor dar, wenn alle anderen Prädiktoren konstant bleiben.
- Mit dem Koeffizienten kann außerdem das Chancenverhältnis berechnet werden. Das Potenzieren des geschätzten Koeffizienten eines Faktors ergibt das Verhältnis von p(Stufe der Antwortvariablen)/p(Referenzereignis) für eine bestimmte Faktorstufe im Vergleich mit der Referenzstufe. Die Chancenverhältnisse für verschiedene Kovariatenwerte können im Verhältnis zu null gebildet werden. In Bezug auf die Kovariaten ist eine Interpretation der Chancen möglicherweise aussagekräftiger als eine Interpretation der Chancenverhältnisse. Ein Koeffizient von null bzw. ein Chancenverhältnis von eins bedeuten dabei das Gleiche: der Faktor oder die Kovariate haben keine Auswirkungen.
Wenn Sie die Anzeige der Parameterschätzwerte ändern möchten, können Sie im Unterdialogfeld „Optionen“ das Referenzereignis oder die Referenzstufen ändern.