Die Ereigniswahrscheinlichkeit ist die Chance, dass ein bestimmtes Ergebnis oder Ereignis eintritt. Das Gegenteil eines Ereignisses ist ein Nicht-Ereignis. Die Ereigniswahrscheinlichkeit wird auch als prognostizierte Wahrscheinlichkeit bezeichnet. Mit der Ereigniswahrscheinlichkeit wird die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses geschätzt, z. B. die Wahrscheinlichkeit, mit der aus einem Kartenstapel ein Ass gezogen oder mit der ein fehlerhaftes Teil gefertigt wird. Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses reicht von 0 (unmöglich) bis 1 (sicher).
Jeder Durchlauf in einem Experiment wird als Versuch bezeichnet. Wenn Sie beispielsweise eine Münze zehnmal werfen und die Anzahl der Würfe mit „Kopf“ festhalten, führen Sie zehn Versuche des Experiments durch. Wenn die Versuche unabhängig und gleich wahrscheinlich sind, können Sie die Ereigniswahrscheinlichkeit schätzen, indem Sie Anzahl der Ereignisse durch die Gesamtzahl der Versuche dividieren. Wenn Sie beispielsweise bei zehn Münzwürfen sechsmal „Kopf“ werfen, errechnet sich die geschätzte Wahrscheinlichkeit des Ereignisses („Kopf“) wie folgt:
Anzahl der Ereignisse ÷ Anzahl der Versuche = 6 ÷ 10 = 0,6
Mit der kumulierten Ereigniswahrscheinlichkeit wird geschätzt, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Reihe von Ereignissen eintritt (z. B. eine 4 oder eine kleinere Zahl zu würfeln, wobei es sich im Grunde um die Summe der Wahrscheinlichkeiten handelt, eine 1, 2, 3 oder 4 zu würfeln).
Bei der binären logistischen Regression hat eine Antwortvariable nur zwei mögliche Ergebnisse, beispielsweise Erkrankung oder Nichterkrankung an einer spezifischen Krankheit. Sie können binäre Daten der Antwortvariablen in Minitab eingeben, indem Sie Spalten für die Anzahl der Ereignisse und die Anzahl der Versuche angeben. Die Ereigniswahrscheinlichkeit ist die Wahrscheinlichkeit, mit der der Wert der Antwortvariablen für ein bestimmtes Faktoren- oder Kovariatenmuster 1 bzw. ein Ereignis ist (z. B. die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau über 50 Jahre an Diabetes vom Typ 2 erkrankt).
Bei der ordinalen und nominalen logistischen Regression kann eine Antwortvariable drei oder mehr Kategorien aufweisen. Die Ereigniswahrscheinlichkeit gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein spezifisches Faktoren- oder Kovariatenmuster zu einer spezifischen Kategorie der Antwortvariablen führt. Die kumulierte Ereigniswahrscheinlichkeit ist die Wahrscheinlichkeit, mit der der Wert der Antwortvariablen für ein spezifisches Faktoren- oder Kovariatenmuster in die Kategorie k oder darunter fällt (für jedes mögliche k), wobei k gleich den Kategorien der Antwortvariablen 1…k ist.