Beispiel für Poisson-Modell anpassen

Ein Qualitätstechniker untersucht zwei Typen von Fehlern in Formteilen, die aus einem Kunstharz gefertigt werden: Verfärbungen und Klumpenbildung. Farbschlieren im Endprodukt können auf Verunreinigungen in Schläuchen und Abrieb am Harzgranulat zurückzuführen sein. Klumpenbildung kann bei höheren Temperaturen und höheren Förderungsraten im Prozess auftreten. Der Techniker bestimmt drei potenzielle Prädiktorvariablen für die Antwortvariable (Fehler). Der Techniker erfasst die Anzahl jedes Typs von Fehler über jeweils eine Stunde und variiert dabei die Stufen der Prädiktorvariablen.

Der Techniker möchte untersuchen, wie sich mehrere Prädiktoren auf Verfärbungsfehler an Kunstharzteilen auswirken. Da die Antwortvariable die Häufigkeit des Auftretens eines Ereignisses in einem endlichen Beobachtungsraum beschreibt, passt der Techniker ein Poisson-Modell an.

  1. Öffnen Sie die Beispieldaten Harzfehler.MTW.
  2. Wählen Sie Statistik > Regression > Poisson-Regression > Poisson-Modell anpassen aus.
  3. Geben Sie im Feld Antwort die Spalte 'Verfärbungsfehler' ein.
  4. Geben Sie im Feld Stetige Prädiktoren die Spalten 'Stunden seit Reinigung' Temperatur ein.
  5. Geben Sie im Feld Kategoriale Prädiktoren die Spalte 'Schraubengröße' ein.
  6. Klicken Sie auf Grafiken.
  7. Wählen Sie im Feld Residuen für Diagramme die Option Standardisiert aus.
  8. Wählen Sie unter Residuendiagramme die Option Vier-in-eins aus.
  9. Klicken Sie in den einzelnen Dialogfeldern auf OK.

Interpretieren der Ergebnisse

Das Diagramm der standardisierten Abweichungsresiduen im Vergleich zu den angepassten Werten zeigt eine eindeutige Kurve. Im Diagramm der Residuen im Vergleich zur Reihenfolge sind die Residuen in der Mitte tendenziell höher als die Residuen am Anfang und Ende des Datensatzes. Für diese Daten ist die Ursache beider Muster ein fehlender Wechselwirkungsterm zwischen der Schraubengröße und der Temperatur. Das Muster ist im Diagramm der Residuen im Vergleich zur Reihenfolge sichtbar, da der Techniker die Daten nicht in zufälliger Reihenfolge erfasst hat. Der Techniker passt das Modell mit der Wechselwirkung zwischen der Temperatur und der Schraubengröße erneut an, um die Fehler genauer zu modellieren.

Methode

LinkfunktionNatürlicher Logarithmus
Kodierung der kategorialen Prädiktoren(1; 0)
Verwendete Zeilen36

Regressionsgleichung

Verfärbungsfehler=exp(Y')
Schraubengröße
großY'=4,398 + 0,01798 Stunden seit Reinigung - 0,001974 Temperatur
       
kleinY'=4,244 + 0,01798 Stunden seit Reinigung - 0,001974 Temperatur

Koeffizienten

TermKoefSE Koefz-Wertp-WertVIF
Konstante4,39820,062870,020,000 
Stunden seit Reinigung0,017980,008262,180,0291,00
Temperatur-0,0019740,000318-6,200,0001,00
Schraubengröße         
  klein-0,15460,0427-3,620,0001,00

Zusammenfassung des Modells

R-Qd der
Abweichung
R-Qd(kor)
der
Abweichung
AICAICcBIC
64,20%60,80%253,29254,58259,62

Tests auf Güte der Anpassung

TestDFSchätzwertMittelwertChi-Quadratp-Wert
Abweichung3231,607220,9877331,610,486
Pearson3231,267130,9771031,270,503

Varianzanalyse



Wald-Test
QuelleDFChi-Quadratp-Wert
Regression356,290,000
  Stunden seit Reinigung14,740,029
  Temperatur138,460,000
  Schraubengröße113,090,000

Anpassungen und Bewertung für ungewöhnliche Beobachtungen

BeobVerfärbungsfehlerAnpassungResidStd. Resid
3343,0058,18-2,09-2,18R
R  Großes Residuum
  1. Drücken Sie Strg+E, oder klicken Sie auf die Schaltfläche „Zuletzt verwendetes Dialogfeld bearbeiten“auf der Symbolleiste „Standard“.
  2. Klicken Sie auf Modell.
  3. Wählen Sie im Feld Prädiktoren die Spalten Temperatur und 'Schraubengröße' aus.
  4. Wählen Sie neben Wechselwirkungen bis zur Ordnung den Wert 2 aus, und klicken Sie auf Hinzufügen.
  5. Klicken Sie in den einzelnen Dialogfeldern auf OK.

Für das Modell mit der Wechselwirkung beträgt das AIC ungefähr 236, was kleiner als beim Modell ohne die Wechselwirkung ist. Das AIC gibt an, dass das Modell mit der Wechselwirkung besser als das Modell ohne die Wechselwirkung ist. Die Krümmung im Diagramm der Residuen im Vergleich zu den Anpassungen ist nicht mehr vorhanden. Der Ingenieur bemerkt, dass einige Koeffizienten VIF-Werte haben, die > 5 liegen. In diesem Fall liefert eine Analyse mit standardisierten kontinuierlichen Prädiktoren zur Verringerung des Effekts der Kollinearität die gleichen Schlussfolgerungen über die statistische Signifikanz der Terme im Modell. (Weitere Informationen finden Sie unter Multikollinearität bei der Regression.) Der Techniker beschließt, dieses Modell und nicht das Modell ohne die Wechselwirkung zu interpretieren.

Methode

LinkfunktionNatürlicher Logarithmus
Kodierung der kategorialen Prädiktoren(1; 0)
Verwendete Zeilen36

Regressionsgleichung

Verfärbungsfehler=exp(Y')
Schraubengröße
großY'=4,576 + 0,01798 Stunden seit Reinigung - 0,003285 Temperatur
       
kleinY'=4,032 + 0,01798 Stunden seit Reinigung - 0,000481 Temperatur

Koeffizienten

TermKoefSE Koefz-Wertp-WertVIF
Konstante4,57600,073662,150,000 
Stunden seit Reinigung0,017980,008262,180,0291,00
Temperatur-0,0032850,000441-7,460,0001,92
Schraubengröße         
  klein-0,54440,0990-5,500,0005,37
Temperatur*Schraubengröße         
  klein0,0028040,0006404,380,0006,64

Zusammenfassung des Modells

R-Qd der
Abweichung
R-Qd(kor)
der
Abweichung
AICAICcBIC
85,99%81,46%236,05238,05243,97

Tests auf Güte der Anpassung

TestDFSchätzwertMittelwertChi-Quadratp-Wert
Abweichung3112,365980,3989012,370,999
Pearson3112,316110,3972912,320,999

Varianzanalyse



Wald-Test
QuelleDFChi-Quadratp-Wert
Regression478,770,000
  Stunden seit Reinigung14,740,029
  Temperatur155,600,000
  Schraubengröße130,210,000
  Temperatur*Schraubengröße119,170,000