Ein Wirkungsflächenversuchsplan ist eine Reihe von erweiterten Verfahren für die Versuchsplanung (DOE), die Ihnen das Verständnis und die Optimierung von Antwortvariablen erleichtern. Mit Methoden von Wirkungsflächenversuchsplänen werden häufig Modelle verfeinert, nachdem wichtige Faktoren mit Hilfe von Screening-Versuchsplänen oder faktoriellen Versuchsplänen bestimmt wurden, insbesondere dann, wenn Sie eine Krümmung in der Wirkungsfläche vermuten.
Angenommen, Sie möchten die besten Bedingungen für den Spritzguss eines Kunststoffteils ermitteln. Zuerst führen Sie ein Screening-Experiment oder ein faktorielles Experiment durch und ermitteln die signifikanten Faktoren (Temperatur, Druck, Abkühlgeschwindigkeit). Mit einem Experiment auf Grundlage eines Wirkungsflächenversuchsplans können Sie die optimalen Einstellungen für die einzelnen Faktoren ermitteln.
Zentral zusammengesetzte Versuchspläne sind bei sequenziellen Experimenten besonders nützlich, da Sie in vielen Fällen auf früheren faktoriellen Experimenten aufbauen können, indem Sie Stern- und Zentralpunkte hinzufügen.
Angenommen, Sie möchten die besten Bedingungen für den Spritzguss eines Kunststoffteils ermitteln. Zuerst führen Sie ein faktorielles Experiment durch und ermitteln die signifikanten Faktoren: Temperatur (Stufen auf 190° und 210° festgelegt) und Druck (Stufen auf 50 MPa und 100 MPa festgelegt). Wenn im faktoriellen Versuchsplan eine Krümmung festgestellt wird, können Sie anhand eines Experiments mit einem Wirkungsflächenversuchsplan die optimalen Einstellungen für jeden Faktor bestimmen. Unten finden Sie die Versuchsplanpunkte für dieses Experiment.
210°, 50 MPa | 214,1°, 75 MPa (Sternpunkt) | 210°, 100 MPa |
200°, 39,6 MPa (Sternpunkt) | 200°, 110,4 MPa (Sternpunkt) | |
190°, 50 MPa | 185,9°, 75 MPa (Sternpunkt) | 190°, 100 MPa |
Flächenzentrierte Versuchspläne bilden einen Typ von zentral zusammengesetztem Versuchsplan mit dem Alpha-Wert 1. Die Sternpunkte befinden sich in diesem Versuchsplan im Zentrum der einzelnen Flächen des Faktorraums, daher Stufen = + 1. Diese Variante des Versuchsplans erfordert 3 Stufen pro Faktor. Die Erweiterung eines bestehenden faktoriellen Versuchsplans oder Versuchsplans der Auflösung V mit geeigneten Sternpunkten kann ebenfalls einen flächenzentrierten Versuchsplan ergeben.
Ein Box-Behnken-Versuchsplan ist ein Typ von Wirkungsflächenversuchsplan, der keinen eingebetteten faktoriellen oder teilfaktoriellen Versuchsplan enthält.
Box-Behnken-Versuchspläne enthalten Behandlungskombinationen, die an den Mittelpunkten der Ränder des Experimentbereichs liegen, und erfordern mindestens drei stetige Faktoren. In der folgenden Abbildung wird ein Box-Behnken-Versuchsplan mit drei Faktoren veranschaulicht. Die Punkte im Diagramm stellen die einzelnen Durchläufe des Experiments dar:
Mit Box-Behnken-Versuchsplänen können die Koeffizienten erster und zweiter Ordnung effizient geschätzt werden. Da Box-Behnken-Versuchspläne häufig eine kleinere Anzahl von Versuchsplanpunkten aufweisen, kann ihre Ausführung kostengünstiger sein als die von zentral zusammengesetzten Versuchsplänen mit derselben Anzahl von Faktoren. Da sie jedoch keinen eingebetteten faktoriellen Versuchsplan aufweisen, sind sie für sequenzielle Experimente nicht geeignet.
Box-Behnken-Versuchspläne können sich auch als nützlich erweisen, wenn Sie die Zone für den sicheren Betrieb eines Prozesses kennen. Zentral zusammengesetzte Versuchspläne weisen meist Sternpunkte außerhalb des Würfels auf. Diese Punkte liegen möglicherweise nicht im Bereich von Interesse oder können nicht ausgeführt werden, da sie außerhalb der Grenzen für den sicheren Betrieb liegen. In Box-Behnken-Versuchsplänen sind keine Sternpunkte vorhanden. Daher können Sie sicher sein, dass alle Versuchsplanpunkte innerhalb der Zone für den sicheren Betrieb liegen. Box-Behnken-Versuchspläne stellen zudem sicher, dass nicht alle Faktoren gleichzeitig auf ihre hohe Stufe festgelegt sind.