Pseudokomponenten sind kodierte Variablen, durch die die Erstellung von Versuchsplänen und das Anpassen von Modellen erleichtert werden. Zudem verringern sie die Korrelation zwischen Grenzen von Komponenten in Versuchsplänen mit Begrenzungen. Versuchspläne mit Begrenzungen (in denen Untergrenzen und/oder Obergrenzen angegeben sind) führen zu stark korrelierenden Koeffizienten Versuchspläne mit Nebenbedingungen (in denen Untergrenze und/oder die Obergrenze angegeben sind) führen zu stark korrelierenden Koeffizienten.
- Untergrenzen sind erforderlich, wenn eine der Komponenten notwendigerweise in der Mischung enthalten sein muss. Beispielsweise muss Zitronensaft in Limonade enthalten sein.
- Obergrenzen sind erforderlich, wenn in einer Mischung nicht mehr als ein bestimmter Anteil einer Zutat enthalten sein darf. Beispielsweise darf eine Kuchenbackmischung nicht mehr als 5 % Backpulver enthalten.
Normalerweise können Sie die Korrelationen zwischen den Koeffizienten verringern, indem Sie die Komponenten in Pseudokomponenten transformieren. Mit Hilfe von Pseudokomponenten erfolgt tatsächlich eine Neuskalierung des begrenzten Datenbereichs, so dass die kleinste zulässige Menge (die Untergrenze) für die einzelnen Komponenten null ist.
In der folgenden Tabelle werden zwei Komponenten als Mengen, Anteile und Pseudokomponenten gezeigt. Angenommen, die Gesamtmischung enthält 50 ml. X1 und X2 seien die Mengenskala. Somit sind x1 + x2 = 50. Angenommen, x1 weist eine Untergrenze von 20 auf (d. h., die Obergrenze von x2 ist 50 minus 20 gleich 30). Im Folgenden sind einige Punkte auf den drei Skalen aufgeführt:
Mengen |
Anteile |
Pseudokomponenten |
x1 |
x2 |
x1 |
x2 |
x1 |
x2 |
50 |
0 |
1,0 |
0,0 |
1,0 |
0,0 |
20 |
30 |
0,4 |
0,6 |
0,0 |
1,0 |
35 |
15 |
0,7 |
0,3 |
0,5 |
0,5 |