Das allgemeine lineare Modell (GLM) passt das Modell mit Hilfe eines Regressionsverfahrens an. Anschließend kodiert das GLM-Verfahren die Faktorstufen als Indikatorvariablen, mit denen die Koeffizienten für alle Terme berechnet werden. Die Interpretation der Koeffizienten hängt davon ab, ob für die Indikatorvariablen die (–1, 0, +1)-Kodierung oder (1, 0)-Kodierung verwendet wird. Bei der (–1, 0, +1)-Kodierung stellen die Koeffizienten die Distanz zwischen den Faktorstufen und dem Gesamtmittelwert dar. Bei der (1, 0)-Kodierung stellen die Koeffizienten die Differenz zwischen den anderen Faktorstufen und der Referenzstufe für den Faktor dar.
Bei beiden Typen der Kodierung ist eine der Stufen die Referenzstufe. Standardmäßig gibt Minitab den Koeffizienten für die Referenzstufe nicht in der Koeffiziententabelle an. Manchmal empfiehlt es sich jedoch, den Koeffizienten der Referenzstufe zu ermitteln, um einen Vergleich des Referenzwerts mit dem Gesamtmittelwert in Bezug auf Größe und Richtung zu ermöglichen.
Angenommen, Sie führen einen Test mit einem allgemeinen linearen Modell mit 2 Faktoren aus. Faktor 1 weist 3 verschiedene Einstellungen (35, 44 und 52) auf. Bei Faktor 2 handelt es sich um 2 verschiedene Zeiten (1 und 2). Minitab verwendet die (-1, 0, +1)-Kodierung. In den folgenden Tabellen werden die Faktoren und ihre Indikatorvariablen aufgeführt:
Faktor 2 | Indikator 1 | Indikator 2 |
---|---|---|
52 | –1 | –1 |
35 | 1 | 0 |
44 | 0 | 1 |
52 | –1 | –1 |
44 | 0 | 1 |
35 | 1 | 0 |
Faktor 1 | Indikator |
---|---|
1 | 1 |
1 | 1 |
2 | –1 |
2 | –1 |
1 | 1 |
2 | –1 |
Beachten Sie, dass die Tabelle nicht die Koeffizienten für 52 (Faktor 1) bzw. 2 (Faktor 2) enthält, die die Referenzstufen für die einzelnen Faktoren darstellen. Sie können diese Werte jedoch auf einfache Weise berechnen, indem Sie den Gesamtmittelwert von den Mittelwerten der einzelnen Stufen subtrahieren. Der konstante Term ist der Gesamtmittelwert.
Wiederholen Sie die Schritte für jeden Faktor.
Sie können die Koeffizienten für die Referenzstufe rasch bestimmen, indem Sie die Stufenkoeffizienten für einen Faktor (mit Ausnahme der Konstanten) summieren und mit –1 multiplizieren. Beispiel: Der Koeffizient für Einstellung 52 = –1 * [(–27,64) + (4,86)] = 22,78.
Wenn Sie eine Kovariate hinzufügen oder die Stichprobenumfänge in den einzelnen Gruppen ungleich sind, werden den Koeffizienten die gewichteten Mittelwerte für die einzelnen Faktorstufen und nicht der arithmetische Mittelwert (Summe der Beobachtungen dividiert durch n) zugrunde gelegt.