Alle Statistiken und Grafiken für Z/MR-Karte

Hier finden Sie Definitionen und Anleitungen zur Interpretation für alle Statistiken und Grafiken, die für die Z/MR-Karte bereitgestellt werden.

Dargestellte Punkte

Die dargestellten Punkte auf der Z-Karte sind die standardisierten Einzelbeobachtungen.

Die dargestellten Punkte auf der MR-Karte sind die gleitenden Spannweiten der standardisierten Daten. Die gleitende Spannweite ist der Absolutwert der Differenz zwischen zwei oder mehr aufeinander folgenden Punkten.

Interpretation

Wenn der Prozess beherrscht ist, liegen die Punkte in zufälliger Verteilung um die Mittellinie, und der Prozess weist lediglich Streuung durch gewöhnliche Ursachen auf. Untersuchen Sie Punkte außerhalb der Eingriffsgrenzen sowie Punkte, die nicht zufälligen Mustern folgen, auf mögliche Streuung durch Ausnahmebedingungen.

Mittellinie

Die Mittellinie auf der Z-Karte stellt einen Schätzwert des Prozessdurchschnitts über Durchläufe hinweg dar. Die Mittellinie befindet sich immer bei 0, da die Daten standardisiert sind.

Die Mittellinie auf der Regelkarte der gleitenden Spannweite stellt den Durchschnitt aller gleitenden Spannweiten dar.

Interpretation

Anhand der Mittellinie können Sie die Leistung des Prozesses verglichen mit dem Durchschnitt untersuchen. Wenn der Prozess beherrscht ist, liegen die Punkte in zufälliger Verteilung um die Mittellinie.

Achtung

Verwechseln Sie die Mittellinie nicht mit dem Sollwert des Prozesses. Der Sollwert ist das gewünschte Ergebnis. Die Mittellinie hingegen gibt das tatsächliche Ergebnis an.

Eingriffsgrenzen

Eingriffsgrenzen sind die horizontalen Linien oberhalb und unterhalb der Mittellinie. Die Eingriffsgrenzen veranschaulichen, ob ein Prozess außer Kontrolle ist, und sie basieren auf der beobachteten Streuung und auf der erwarteten Streuung der dargestellten Punkte. In der Standardeinstellung zeigt Minitab Eingriffsgrenzen drei Standardabweichungen oberhalb und unterhalb der Mittellinie an.
Achtung

Eingriffsgrenzen dürfen nicht mit Spezifikationsgrenzen verwechselt werden. Spezifikationsgrenzen stellen normalerweise Kundenanforderungen dar und geben den gewünschten Betrag der Streuung im Prozess an. Eingriffsgrenzen geben den tatsächlichen Betrag der Streuung gemäß den Stichprobendaten an. Ein Prozess kann beherrscht sein und dennoch nicht die Spezifikationen erfüllen.

Tests auf Ausnahmebedingungen

Mit den Tests auf Ausnahmebedingungen wird untersucht, ob die dargestellten Punkte zufällig innerhalb der Eingriffsgrenzen verteilt sind.

Interpretation

Bestimmen Sie mit Hilfe von Tests auf Ausnahmebedingungen, welche Beobachtungen möglicherweise untersucht werden müssen, und ermitteln Sie bestimmte Muster und Trends in Ihren Daten. Mit jedem der Tests auf Ausnahmebedingungen wird ein bestimmtes Muster oder ein bestimmter Trend in den Daten erkannt, das bzw. der einen jeweils anderen Aspekt der Prozessinstabilität aufdeckt. Mit Test 1 wird beispielsweise ein einzelner Punkt erkannt, der nicht unter Kontrolle ist. Mit Test 2 wird ein möglicher Shift im Prozess erkannt.

Für diese Regelkarte sind acht Tests verfügbar.

Test 1: 1 Punkt mehr als 3 σ von der Mittellinie
Mit Test 1 werden Teilgruppen erkannt, die im Vergleich mit anderen Teilgruppen ungewöhnlich sind. Test 1 ist allgemein als notwendig zum Erkennen einer fehlenden Kontrolle anerkannt. Wenn kleine Shifts im Prozess von Interesse sind, kann Test 1 durch Test 2 ergänzt werden, um die Empfindlichkeit der Regelkarte zu steigern.
Test 2: 9 aufeinander folgende Punkte auf der gleichen Seite der Mittellinie
Mit Test 2 werden Shifts in der Prozesslage oder der Prozessstreuung erkannt. Wenn kleine Shifts im Prozess von Interesse sind, kann Test 1 durch Test 2 ergänzt werden, um die Empfindlichkeit der Regelkarte zu steigern.
Test 3: 6 aufeinander folgende Punkte, alle zu- oder abnehmend
Mit Test 3 werden Trends erkannt. Bei diesem Test wird nach langen Reihen aufeinander folgender Punkte gesucht, deren Wert durchgängig zu- oder abnimmt.
Test 4: 14 aufeinander folgende Punkte, abwechselnd auf- und abwärts
Mit Test 4 wird systematische Streuung erkannt. Das Muster der Streuung in einem Prozess soll zufällig sein; ein Punkt, der Test 4 nicht besteht, kann jedoch u. U. darauf hinweisen, dass das Streuungsmuster prognostizierbar ist.
Test 5: 2 von 3 Punkten mehr als 2 σ von der Mittellinie (gleiche Seite)
Mit Test 5 werden kleine Shifts im Prozess erkannt.
Test 6: 4 von 5 Punkten mehr als 1 σ von der Mittellinie (gleiche Seite)
Mit Test 6 werden kleine Shifts im Prozess erkannt.
Test 7: 15 aufeinander folgende Punkte innerhalb von 1 σ von der Mittellinie (beide Seiten)
Mit Test 7 wird ein Streuungsmuster erkannt, das gelegentlich fälschlicherweise als Anzeichen einer guten Kontrolle interpretiert wird. Bei diesem Test werden zu breite Eingriffsgrenzen erkannt. Zu weit voneinander entfernte Eingriffsgrenzen werden häufig durch geschichtete Daten hervorgerufen, die entstehen, wenn innerhalb der einzelnen Teilgruppen systematische Streuungsursachen auftreten.
Test 8: 8 aufeinander folgende Punkte mehr als 1 σ von der Mittellinie (beide Seiten)
Mit Test 8 wird ein Mischungsmuster erkannt. In einem Mischungsmuster liegen die Punkte tendenziell weiter von der Mittellinie entfernt und befinden sich stattdessen dicht an den Eingriffsgrenzen.

Standardabweichung

Die Standardabweichung ist ein Maß der Gesamtstreuung in den Daten. Minitab zeigt die Standardabweichung auf der Regelkarte nicht an, verwendet diesen Wert jedoch, um die Mittellinie und die Eingriffsgrenzen zu berechnen. Wenn Sie die Standardabweichung im Arbeitsblatt speichern möchten, wählen Sie sie im Dialogfeld „Optionen“ auf der Registerkarte Speichern aus.