Die p'-Karte nach Laney ähnelt der herkömmlichen p-Karte. Mit beiden Regelkarten überwachen Sie den Anteil fehlerhafter Einheiten, die vom Prozess erzeugt werden. Wenn sich Ihre Daten jedoch durch Überdispersion oder Unterdispersion auszeichnen, kann mit Hilfe einer p'-Karte nach Laney möglicherweise genauer zwischen Streuung durch gewöhnliche Ursachen und Streuung durch Ausnahmebedingungen unterschieden werden.
Eine Überdispersion kann dazu führen, dass auf einer herkömmlichen p-Karte eine erhöhte Anzahl von Punkten außerhalb der Eingriffsgrenzen liegen. Eine Unterdispersion kann dazu führen, dass auf einer herkömmlichen p-Karte zu wenige Punkte außerhalb der Eingriffsgrenzen liegen. Bei einer p'-Karte nach Laney werden diese Umstände korrigiert. Weitere Informationen finden Sie unter Überdispersion und Unterdispersion.
Rote Punkte zeigen Teilgruppen an, die mindestens einen Test auf Ausnahmebedingungen nicht bestehen und außer Kontrolle sind. Falls ein Punkt mehrere Tests nicht besteht, wird der Punkt mit der niedrigsten Testnummer beschriftet, um die Grafik nicht mit Nummern zu überfrachten. Wenn die Regelkarte Punkte außer Kontrolle enthält, untersuchen Sie diese.
Punkte außer Kontrolle können die Schätzwerte von Prozessparametern beeinflussen und verhindern, dass Eingriffsgrenzen den Prozess wahrheitsgemäß widerspiegeln. Wenn Punkte außer Kontrolle auf Ausnahmebedingungen zurückzuführen sind, erwägen Sie, diese Punkte aus den Berechnungen zu entfernen. Weitere Informationen finden Sie unter Angeben von Teilgruppen zum Schätzen von Parametern für p'-Karte nach Laney.
Betrachten Sie das folgende Beispiel einer p'-Karte nach Laney. Der Sigma-Z-Wert (ungefähr 2,2) ist größer als 1, was darauf hinweist, dass die Eingriffsgrenzen auf der p'-Karte nach Laney breiter als die Eingriffsgrenzen auf einer herkömmlichen p-Karte sind, um eine Überdispersion auszugleichen. Der Anteil fehlerhafter Einheiten für Teilgruppe 31 ist außer Kontrolle. Wenn Sie mit dem Mauszeiger über einem roten Punkt verweilen, erhalten Sie weitere Informationen über die betreffende Teilgruppe. Sie sollten alle Ausnahmebedingungen ermitteln, die möglicherweise zu dem außergewöhnlich hohen Anteil fehlerhafter Einheiten für diese Teilgruppe beitragen.
Untersuchen Sie alle Teilgruppen, die die Tests auf Ausnahmebedingungen nicht bestanden haben. In der Standardeinstellung führt Minitab lediglich Test 1 durch, mit dem Punkte erkannt werden, die außerhalb der Eingriffsgrenzen liegen. Wenn Sie jedoch weitere Tests durchführen, ist es möglich, dass Punkte mehrere Tests nicht bestehen. In der Ausgabe wird angezeigt, welche Punkte die einzelnen Tests nicht bestanden haben (siehe Abbildung).
Diese Ergebnisse zeigen, dass Teilgruppe 31 Test 1 nicht bestanden hat.
Wenn Sie mehrere Tests gleichzeitig durchführen, erhöht sich die Empfindlichkeit der Regelkarte. Die Rate falscher Alarme steigt jedoch ebenfalls an, wodurch Sie u. U. unnötigerweise auf die Testergebnisse reagieren.
Weitere Informationen zu den einzelnen Tests und den Situationen, in denen sie eingesetzt werden sollten, finden Sie unter Verwenden von Tests auf Ausnahmebedingungen in Regelkarten.