In einer Süßwarenfabrik wird eine Maschine betrieben, die Beutel mit Bonbons eines bestimmten Gewichts befüllt. Bonbonlieferungen verlassen die Fabrik täglich. Zum Bewerten der Prozessfähigkeit des Prozesses wiegt ein Techniker alle sechs Stunden eine Stichprobe von Beuteln. Jede Stichprobe stellt eine Teilgruppe in der Analyse dar.
Obwohl die Streuung innerhalb der einzelnen Teilgruppen gering ist, ist die Gesamtstreuung des Gewichts aller Beutel viel größer. Damit weist die gesamte Tageslieferung eine größere Streuung des Beutelgewichts auf als die Beutel, die im Verlauf des betreffenden Tages produziert wurden.
Die Gesamtprozessfähigkeit basiert auf der Streuung aller erfassten Prozessdaten als Ganzes; sie wird durch die große Kurve dargestellt. Sie gibt die vom Kunden wahrgenommene, tatsächliche Leistung des Prozesses an und wird gelegentlich als Ist-Prozessfähigkeit bzw. Langzeitprozessfähigkeit bezeichnet.
Bei der potenziellen Prozessfähigkeit wird lediglich die Streuung innerhalb der Teilgruppen berücksichtigt, die von den kleineren Kurven dargestellt wird. Sie gibt die Leistung an, die der Prozess bei Eliminierung der Streuung zwischen den Teilgruppen aufweisen könnte. Sie wird gelegentlich auch als Kurzzeitprozessfähigkeit bezeichnet.
Die potenzielle Prozessfähigkeit wird nur für normalverteilte Daten berechnet.
Sie können die Auswirkung der Streuung zwischen den Teilgruppen durch einen Vergleich der potenziellen Prozessfähigkeit und der Gesamtprozessfähigkeit untersuchen. Wenn sie sich stark voneinander unterscheiden, liegt wahrscheinlich eine starke Streuung zwischen den Teilgruppen vor, und die Stabilität des Prozesses muss möglicherweise verbessert werden.