In welchen Fällen kann eine Analyse für mehrere Variablen verwendet werden?

Mit einer Analyse für mehrere Variablen können Sie die Prozessfähigkeit für verschiedene Variablen oder die Prozessfähigkeit für verschiedene Gruppen derselben Variablen vergleichen.

Sie können beispielsweise die Prozessfähigkeit vor und nach einer Prozessverbesserung vergleichen. Nachdem Sie eine erste Prozessfähigkeitsanalyse durchgeführt haben, identifizieren Sie mögliche Prozessverbesserungen, die Sie zum Steigern der Leistung umsetzen können. Führen Sie nach dem Ändern des Prozesses eine weitere Prozessfähigkeitsanalyse durch, um zu ermitteln, um wie viel sich die Prozessfähigkeit verbessert hat.

Wenn die Änderung die Prozessfähigkeit verbessert hat, ist es unerlässlich, Kontrollmechanismen für den Prozess einzuführen, damit die Prozessverbesserungen nachhaltig bleiben. Ohne Kontrollmechanismen fällt der Prozess möglicherweise wieder auf die frühere Prozessfähigkeit zurück.

Durchführen einer Prozessfähigkeitsanalyse für mehrere Variablen

In Minitab stellt jede Spalte im Arbeitsblatt typischerweise eine andere Variable dar. Wenn Sie eine Prozessfähigkeitsanalyse für jede der in unterschiedlichen Spalten enthaltenen Variablen durchführen möchten, ohne dass Sie eine gesonderte Analyse für jede einzelne Variable ausführen müssen, können Sie die folgenden Verfahren nutzen.

Durchführen einer Prozessfähigkeitsanalyse für mehrere Variablen bei stetigen Daten

Wenn stetige Daten vorliegen, verwenden Sie die Befehle unter „Prozessfähigkeitsanalyse – Mehrere Variablen“, um eine Prozessfähigkeitsanalyse für mehrere Spalte durchzuführen, selbst wenn jede Spalte unterschiedliche Teilgruppen oder Spezifikationsgrenzen aufweist. Mit den Befehlen für mehrere Variablen können Prozessfähigkeitsanalysen für normalverteilte und nicht normalverteilte Daten ausgeführt werden; sie umfassen außerdem Optionen zum Analysieren der Prozessfähigkeit zwischen/innerhalb.

Angenommen, Sie möchten eine Prozessfähigkeitsanalyse bei normalverteilten Daten für jede der Spalten C1, C2, C5, C10 und C15 durchführen. Die Teilgruppengrößen sind 2, 3, 5, 5, 5, die unteren Spezifikationsgrenzen sind −3, −3, −2, −2,−1, und die oberen Spezifikationsgrenzen sind 3, 3, 2, 2 und 1.

  1. Wählen Sie Statistik > Qualitätswerkzeuge > Prozessfähigkeitsanalyse > Mehrere Variablen (normal) aus.
  2. Geben Sie im Feld Variablen die Spalten C1 C2 C5 C10 C15 ein.
  3. Geben Sie im Feld Teilgruppengrößen die Werte 2 3 5 5 5 ein.
  4. Geben Sie im Feld Untere Spezifikationsgrenze die Werte -3 -3 -2 -2 -1 ein.
  5. Geben Sie im Feld Obere Spezifikationsgrenze die Werte 3 3 2 2 1 ein.
  6. Klicken Sie auf OK.

Durchführen einer Prozessfähigkeitsanalyse für mehrere Variablen bei attributiven Daten

Mit Hilfe der Befehlssprache können Sie die Verfahren Prozessfähigkeitsanalyse > Binomial und Prozessfähigkeitsanalyse > Poisson für mehrere Spalten einzeln durchführen, wenn diese den gleichen Stichprobenumfang aufweisen.

Angenommen, Sie möchten die Option Prozessfähigkeitsanalyse > Poisson für jede der Spalten C1, C2, C5, C10 und C15 ausführen. Der Stichprobenumfang ist für jede Stichprobe 500.

  1. Wählen Sie Ansicht > Befehlszeile/Verlauf aus.
  2. Geben Sie den Befehl PCAPA C1 C2 C5 C10 C15 500 ein. Klicken Sie auf Durchlauf.